Adobe Premiere Pro: Videobearbeitung im Team

Adobes Videoschnittprogramm Premiere Pro enthält ab sofort das Verwaltungstool Productions. Teams können Videoprojekte damit online gemeinsam bearbeiten.

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Adobe Productions: Videobearbeitung im Team
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Das Videoverwaltungstool Productions entstand im Rahmen von "Terminator: Dark Fate" und "Dolemite is my Name". Nun hat Adobe es in die Endkundenvariante seines Videobearbeitungsprogramms Premiere Pro integriert. Es soll die Zusammenarbeit mehrerer Mitarbeiter an Filmproduktionen übers Internet ermöglichen. Aktuell setzt David Fincher es bei seinem kommenden Film "MANK" ein.

Bisher konnte Premiere Pro nur immer genau ein Projekt öffnen und war damit für große Filmprojekte praktisch ungeeignet. Mit der nun eingeführten neuen Produktionsarchitektur können mehrere Nutzer gleichzeitig an einem Großprojekt arbeiten, indem mehrere Unterprojekte miteinander verknüpft werden. Die Herausforderung besteht darin zu verfolgen, welcher Mitarbeiter an welchem Projektteil arbeitet. Serien werden üblicherweise in Episoden, Filmprojekte in "Reels" unterteilt. So lassen sich auch Projekte unterteilen.

In einer neuen Palette namens "Production Breefing" listet das Tool eine hierarchische Ordnerstruktur mit virtuellen Ordnern. Einzelnen Nutzern lassen sich Lese- und Schreibrechte zuweisen. Ein Symbol in Form eines Bleistifts zeigt an, dass ein Mitarbeiter an einem Unterprojekt arbeitet, ein rotes Vorhängeschloss, dass keine Schreibrechte vorliegen.

Unterprojekte lassen sich über bekannte Palettensymbole anlegen, löschen, umbenennen und zusammenfassen. Video-Clips aus Unterprojekten bleiben als Master-Clip an Ort und Stelle und werden nicht kopiert, sondern referenziert, wenn Nutzer sie in ein anderes Unterprojekt importieren. Über das Palettenmenü lassen sich Einzelprojekte aber auch kopieren und lokal speichern. So können Mitarbeiter sie mit ins Homeoffice nehmen und später wieder ins Hauptprojekt integrieren. Wenn die Teamphase vorbei ist, lässt sich das Projekt bei Bedarf wieder in ein lokales Projekt wandeln.

Bei großen Filmprojekten gelten extrem strenge Sicherheitsvorschriften, denen Adobe Rechnung tragen will. Die Projektdaten speichert Premiere Pro in der Creative Cloud. Die Videodaten lassen sich über beliebige Dienste bereitstellen, beispielsweise über Dropbox und Google Drive oder sichere Übertragungswege wie externe Festplatten.

Das Update von Premiere Pro ist ab sofort für Windows und macOS im Rahmen eines Creative-Cloud-Abos verfügbar. Ein vollständiges Creative-Cloud-Abo inklusive der Videobearbeitungsprogramme Premiere Pro und After Effects kostet 59,49 EUro im Monat. Im Einzelabo kostet Premiere Pro wie jede andere Adobe-CC-Anwendung auch 23,79 Euro im Monat. Bis zum 17. August 2020 stellt Adobe die Funktion "Team Projects" für alle Creative-Cloud-Nutzer ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung. (akr)