Adobe veröffentlicht ElcomSoft-FAQ

Der Softwareentwickler Adobe hat in einer ElcomSoft-FAQ Stellung zu der Festnahme des Russen Dmitry Sklyarov bezogen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 150 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • David Adamczewski

Der Softwareentwickler Adobe hat in einer sehr ausführlichen ElcomSoft-FAQ Stellung zu der Festnahme des Russen Dmitry Sklyarov bezogen. Dort begrüßt das US-Unternehmen die strafrechtliche Verfolgung von ElcomSoft, dem Entwickler des Hack-Tools Advanced eBook Processor. Gleichzeitig weist Adobe jedoch Presseberichte zurück, wonach das Unternehmen die US-Regierung persönlich auf das kriminelle Handeln der Firma hingewiesen haben soll. "Wir haben das Büro des Justizministers informiert – nicht aber die US-Regierung", heißt es in der Erklärung.

Adobe schildert zudem aus eigener Sicht die Geschehnisse bis zur Festnahme Dmitry Sklyarovs im Juli: Demnach habe man zuerst ElcomSoft schriftlich gebeten, den Vertrieb des Advanced eBook Processor einzustellen. Daraufhin sei das Unternehmen jedoch nicht eingegangen. Zudem beklagt Adobe, dass ElcomSoft sich nicht zuerst an den eBook-Entwickler gewendet und sofort mit dem Verkauf des Tools begonnen hatte. Zur eigenen moralischen Entlastung weist das durch sein Verhalten in die Kritik geratene Unternehmen darauf hin, die Verfolgung von Sklyarov nicht unterstützen zu wollen. Adobe gehe es vielmehr darum, einen Verkaufsstop der Software in Amerika durchzusetzen als einen Entwickler zu bestrafen.

Der erste Verhandlungstag im Prozess gegen Dmitry Sklyarov und ElcomSoft ist auf den 8. November 2001 festgesetzt. Zuvor hatte der Anwalt von Sklyarov, Joseph Burton, vergeblich versucht, sich mit der Gegenseite außergerichtlich zu einigen. Im Falle eines Schuldspruchs drohen Sklyarov bis zu 25 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 250.000 US-Dollar. ElcomSoft müsste sogar mit einer Geldstrafe von bis zu 500.000 US-Dollar rechnen. (daa)