Adobes neue App-Welt

Adobe stellt auf seiner Hausmesse Max eine Reihe neuer iOS-Apps vor, die eng mit den Desktop-Anwendungen der Creative Cloud zusammenarbeiten. Auch Windows, beziehungsweise das Surface Pro 3, bekommt etwas Liebe, Android bleibt weiterhin auĂźen vor.

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Inhaltsverzeichnis

Eine Reihe neuer Adobe-Apps soll Kreative bei der Arbeit unterstĂĽtzen und dabei eng mit den Desktop-Anwendungen der Creative Cloud zusammenarbeiten. Hinter der neuen App-Welt steckt ein Konzept, das Adobe im Juni begonnen hat und nun weiterfĂĽhrt.

Im Zentrum stehen die neuen Creative Profiles: Farbpaletten, Pinselspitzen, Schriften, Fotos, Grafiken und andere Dateien stellt fortan die Creative Cloud bereit. Anwendungen wie Photoshop und Illustrator können auf mehreren Rechnern auf dieselben Materialien zugreifen. Die in beiden Anwendungen vorhandene Palette "Libraries" sammelt die Inhalte und organisiert sie in Projekten.

Verzahnte Apps: Adobe Brush macht aus Fotos Pinselspitzen. In Photoshop und Illustrator sowie im Bild in Photoshop Sketch lassen sie sich zum Malen nutzen.

Als neue Familie erscheinen die Capture-Apps Brush, Shape und Color. Sie liefern Inhalte fĂĽr die Libraries. Adobe Brush macht aus Fotos Pinselspitzen fĂĽr Photoshop und Illustrator. Die App erstellt aus einem Foto einen Vorschlag, den man weiter bearbeiten kann, etwa um das Foto zu beschneiden und weiĂźe Bereiche zu maskieren.

Shape vektorisiert Fotos von der iPad- oder iPhone-Kamera. ĂśberflĂĽssiges maskiert der Nutzer per Fingergeste; die Grafiken landen in der Design-Bibliothek von Illustrator und lassen sich dort weiterverarbeiten.

Hinter Color steckt das Farbmanagement-Tool Kuler. Es extrahiert Farben aus Fotos, stellt sie zusammen und synchronisiert sie mit den Bibliotheken in Photoshop und Illustrator.

Creative Profiles stellen Schriften, Pinselspitzen und Grafiken in Photoshop und Illustrator als "Libraries" bereit.

Photoshop und Illustrator arbeiten mit einer Reihe Apps zusammen. Die im Juni veröffentlichte iPad-App Line für Linien und einfache geometrische Formen heißt ab jetzt Illustrator Line. Bei der neuen App Illustrator Draw handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Freiform-Vektorzeichners Adobe Ideas mit neuer Oberfläche.

Beide Apps sollen den drucksensitiven Stift Ink und das Lineal Slide sowie Touch-Funktionen fĂĽr Linien und geometrische Formen unterstĂĽtzen. Grafiken geben sie ĂĽber die Creative-Cloud-Library an Illustrator und Photoshop weiter.

Für die Marke Photoshop gibt's nur Detailänderungen: Photoshop Mix gab es bisher nur fürs iPad; nun kommt eine iPhone-Version hinzu. Das Creative SDK, mit dem sich Photoshop-Funktionen in Apps einbinden lassen, erscheint in Version 1.0.

Lightroom Mobile beziehungsweise die angeschlossene Plattform lightroom.adobe.com bekommt eine soziale Komponente. Nutzer können ihre Fotos per Link mit Kontakten der Creative Cloud teilen, die ihrerseits bewerten und kommentieren können.

Die Libaries fassen Farben, Schriften und Logos themenbezogen zusammen wie hier in Illustrator.

Die neue App Premiere Clip bringt Videoschnitt auf iPhone und iPad. Damit lassen sich Clips beschneiden und um Musik ergänzen, die bei Sprache auf Wunsch automatisch leiser wird. Hinzu kommen Schwarz- und Kreuzblende sowie Farb-Looks aus Speedgrade.

Auch hier wird zwischen den Geräten synchronisiert, sodass sich das Video vom iPhone auf dem iPad weiterbearbeiten und an Premiere Pro schicken lässt. Per URL lässt sich das Video in Webseiten einbinden, nicht auf Vimeo oder YouTube, sondern unter der URL premiereclip.adobe.com ohne Branding.

Die Desktop-Anwendungen sollen sich nun auch besser mit Fingergesten bedienen lassen, etwa auf dem Surface Pro 3. Ein neuer "Touch Workspace" in Photoshop, Illustrator, Premiere Pro und After Effects stellt die wichtigsten Werkzeuge für Fingergesten optimiert zur Verfügung, etwa eine Undo-Funktion, wenn keine Tasten zur Verfügung stehen, und Gesten zum Zoomen und Rotieren der Arbeitsfläche. (akr)