Agilent will sich auf das Geschäft mit Messgeräten konzentrieren [Update]

Agilent verzeichnete bei Umsatzrückgang einen leichtem Gewinnanstieg. Die Chipsparte wird verkauft, bestätigte die Firma, die Bereiche für Halbleiter-Testequipment sollen an die Börse gebracht werden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Agilent, unter anderem Hersteller von Mess- und Analysetechnik und von HP 1999 an die Börse gebracht, musste im Jahresvergleich einen Umsatzrückgang von 10 Prozent im dritten Geschäftsquartal hinnehmen: 1,69 Milliarden US-Dollar kamen noch zu Stande, etwas unterhalb der eigenen Prognosen. Der Nettogewinn kletterte dagegen von 100 Millionen im gleichen Vorjahresquartal auf nunmehr 104 Millionen US-Dollar. Der operative Gewinn ging jedoch von 154 auf 142 Millionen US-Dollar zurück. Agilent betont, dass die Auftragseingänge im dritten Quartal leicht gestiegen seien: Um 1 Prozent legten sie auf 1,8 Milliarden US-Dollar zu.

Die Messgerätesparte verbuchte einen Umsatzrückgang im Jahresvergleich von 772 auf 722 Millionen US-Dollar; der Bereich für Test-Equipment vor allem für die Halbleiterbranche legte dagegen von 208 auf 228 Millionen US-Dollar zu. Die Abteilung für Life Sciences und chemische Analysetechnik konnte den Umsatz ebenfalls steigern; er stieg von 321 auf 348 Millionen US-Dollar.

Der Halbleiterbereich bei Agilent, seit längerem schon als Verkaufskandidat gehandelt, konnte sich für die Übernahme nicht weiter aufhübschen: Der Umsatz ging von 458 auf 450 Millionen US-Dollar zurück; allerdings kletterte hier der Auftragseingang sowohl gegenüber dem Vorquartal (464 Millionen US-Dollar) als auch gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal (399 Millionen US-Dollar) auf nunmehr 499 Millionen US-Dollar.

Parallel zur Bekanntgabe der Quartalszahlen bestätigte Agilent auch offiziell, dass die Halbleitersparte an die Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts (KKR) sowie Silver Lake Partners verkauft wird. Insgesamt 2,66 Milliarden US-Dollar ist den Investoren die Übernahme wert. Man werde sich ganz auf die Aktivitäten als Messgerätehersteller konzentrieren, hieß es bei Agilent -- daher wolle man auch die Abteilungen, die Testequipment für Speicherchips und SoC-Module (System on a Chip) herstellen, im Jahr 2006 an die Börse bringen. Außerdem verkaufte Agilent seine Anteile am LED-Jointventure Lumileds an den Partner Philips -- 950 Million US-Dollar sind Philips die rund 47 Prozent wert, die Agilent an Lumileds hielt.

[Update]:
Auf Grund der Veränderungen will Agilent insgesamt 1300 Stellen im Infrastrukturbereich abbauen; die Kosten will die Firma um 450 Millionen US-Dollar senken. (jk)