Air Glass und MariSilicon X: Oppo bringt smarte Brille und eigenen KI-Chip

Oppo eröffnet seine zweitätige Veranstaltung Inno Days 2021 mit einer neuen smarten Brille sowie dem KI-Chip MariSilicon X.

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(Bild: Oppo)

Lesezeit: 3 Min.

Oppos neue smarte Brille heißt Air Glass und ist eigentlich gar keine komplette Brille, sondern ein am Rahmen andockender Aufsatz. Als Gerätekategorie hat sich Oppo die Abkürzung aR-Brille einfallen lassen. Das a ist dabei absichtlich klein geschrieben, denn die Air Glass ist keine Augmented-Reality-Brille – das wäre AR –, sondern setzt auf "assisted Reality".

Die rund 30 Gramm schwere Air Glass sitzt, magnetisch befestigt, am rechten BĂĽgel eines speziellen Brillengestells, das Oppo entwickelt hat. In dem Aufsatz stecken ein Snapdragon Wear 4100 von Qualcomm, ein Akku mit rund drei Stunden Laufzeit und ein selbst entwickelter Micro-LED-Projektor. Der projiziert Bilder und Texte auf ein grĂĽn-monochromes Display, das zwischen zwei kratzfesten Scheiben aus Saphirglas vor dem rechten Auge sitzt.

Die Oppo Air Glass wird entweder über das Smartphone, eine kompatible Smartwatch oder Kopfbewegungen gesteuert. Die Brille arbeitet ähnlich wie ein Heads-up-Display und ist vor allem für Navigationsangaben für Fußgänger und Radfahrer, Gesundheitsinfos sowie Kalenderbenachrichtigungen gedacht, lässt sich aber auch als Teleprompter verwenden. Über das offene SDK können findige Entwickler und Entwicklerinnen weitere Einsatzmöglichkeiten realisieren. Schutz gegen die Elemente oder eine IP-Zertifizierung besitzt die Air Glass nicht. Die Oppo Air Glass soll im ersten Quartal 2022 zunächst in China in den Handel kommen, einen Preis nennt Oppo noch nicht. Als Farben stehen Schwarz und Weiß zur Wahl.

Oppo Air Glass mit Brillenrahmen

(Bild: Oppo)

Die zweite Neuheit am ersten Tag der Oppo Inno Days 2021 wird für das Auge weitgehend unsichtbar bleiben. Beim Oppo MariSilicon X handelt es sich um einen zusätzlichen KI-Chip, der in Oppo-Smartphones der Find-X-Serie um Einsatz kommen soll. Die Machine-Learning-Einheit kann 18 TOPS bei INT8 berechnen und soll die Kamera der Smartphones unterstützen. Oppo erhofft sich dadurch bessere RAW-Verarbeitung mit 20 bit, einen natürlicheren HDR-Look und 20x schnelleres 4K-Rendering mit Rauschunterdrückung. Zu MariSilicon X gehören ein dedizierter Bildsignalprozessor sowie ein eigener, laut Oppo im Terabit/s-Bereich arbeitender Speicherbereich.

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MariSilicon X soll der Hexagon-KI-Einheit im Snapdragon-8-Prozessor, den Oppo im kommenden Find X4 Pro einsetzen wird, nicht ersetzen, sondern ergänzen. Wie Oppo auf Nachfrage von heise online erklärt, sollen beide Chips unterschiedliche Aufgaben erfüllen. MariSilicon X wird, so der Plan, den Hauptprozessor mit niedrigschwelligen Aufgaben wie besonderer Rauschunterdrückung unterstützen. Der technisch deutlich anspruchsvollere Chip bleibt der von Qualcomm: Während Oppo die KI-Einheit im 6-Nanometer-Verfahren herstellen lässt, arbeitet das US-Unternehmen beim Snapdragon 8 Gen 1 bereits mit effizienteren 4 Nanometer Strukturbreite.

(sht)