Airbus bestätigt Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen

Im Rahmen des Sanierungsprogramms "Power8" sollen 5000 Jobs im eigenen Unternehmen und 5000 Arbeitsplätze bei Zulieferfirmen gestrichen werden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat nach französischen Gewerkschaftsangaben am heutigen Mittwoch in Toulouse den Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen bestätigt. Im Rahmen des Sanierungsprogramms "Power8" sollen 5000 Jobs im eigenen Unternehmen und 5000 Arbeitsplätze bei Zulieferfirmen gestrichen werden. Details zur Neuorganisation bei Airbus will der Konzern im weiteren Verlauf des Tages mit dem Betriebsrat diskutieren und anschließend der Öffentlichkeit bekannt geben. Airbus beschäftigt insgesamt etwa 57.000 Mitarbeiter an mehreren Standorten in Europa. In Deutschland arbeiten 23.000 Menschen für Airbus, die meisten davon in Hamburg.

Nach einem Bericht der Tageszeitung Financial Times sollen 1500 Stellen in Großbritannien wegfallen. Gleichzeitig wolle das Unternehmen am Mittwoch den Bau eines neuen Werkes für Verbundwerkstoffe für den neuen A350 in der Nähe der westenglischen Stadt Bristol bekannt geben, berichtete die britische Finanzzeitung. Trotz des angekündigten Sanierungsplans solle das Zentrum der Flugzeugflügel-Produktion weiter in Großbritannien bleiben. Insgesamt arbeiten in Großbritannien rund 13.000 Menschen für Airbus.

Der Europäische Metallgewerkschaftsbund kündigte laut dpa heftige Proteste an. Die Umstrukturierung werde massiv sein, sagte der Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes, Peter Scherrer, am Vortag in Brüssel. Die Arbeitnehmervertreter sind gegen jegliche Art von Werksschließungen, Verkäufen und Stellenabbau. Sie planen einen europaweiten Protesttag an den Airbus-Standorten. Im bedrohten Werk Méaulte in Nordfrankreich legten die Airbus-Mitarbeiter bereits am Dienstag spontan die Arbeit nieder. Französische Gewerkschaften bei Airbus haben angekündigt, hart gegen Stellenabbau kämpfen zu wollen.

Was Verhandlungen und Nachverhandlungen ergeben haben, war bisher nur Spekulation. Nach jüngsten Medieninformationen soll Deutschland sich teilweise mit Forderungen durchgesetzt haben, Hamburg weiterhin ein Auslieferzentrum des Großraumflugzeugs A380 zu erhalten. Auch sollen laut dpa Teile der künftigen A350-Produktion nach Deutschland gehen. Die Werke Varel und Nordenham würden jedoch ausgegliedert. (pmz)