Airbus will in Deutschland bis März keine Kündigungen aussprechen
Betriebsbedingte Kündigungen soll es vorerst beim gebeutelten Flugzeughersteller nicht geben. Der Jobabbau geht aber weiter.
Die deutschen Airbus-Standorte werden bis Ende März keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Das sei ein Ergebnis der Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern, teilte ein Airbus-Sprecher mit.
Für die Airbus-Beschäftigten bedeutet dieser Zwischenschritt allerdings keine völlige Entwarnung: Der Flugzeughersteller baut weiter Jobs ab, über Abfindungen, Altersteilzeitmodelle, Transfergesellschaften und andere freiwillige Regelungen. Zu betriebsbedingten Kündigungen könnte es im kommenden Jahr kommen, je nach dem dann erreichten Personalstand und der Lage der Branche und des Unternehmens.
40 Prozent weniger Auslieferungen
Die Tarifverhandlungen zwischen Airbus und der IG Metall Küste dauern an; der nächste Verhandlungstermin ist für November anberaumt. Dabei geht es unter anderem um Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich.
Weil die Bestellungen für neue Flugzeuge eingebrochen sind, will Airbus weltweit rund 15.000 Stellen abbauen, hieß es bisher. Davon würden auf Norddeutschland rund 3200 Stellen entfallen. Zudem haben mehr als die Hälfte von 3000 Leiharbeitern schon ihren Job verloren.
Airbus hat die Produktion der A320-Maschinen von 60 auf 40 pro Monat zurückgefahren. Im vergangenen September lieferte das Unternehmen 57 Verkehrsflugzeuge aus gegenüber 71 im Vergleichsmonat des Vorjahres. In den ersten neun Monaten hat Airbus nach eigenen Angaben insgesamt 341 Flugzeuge ausgeliefert; vor einem Jahren waren es bis dato 571. Ob damit bereits die Talsohle erreicht ist, wird von vielen Experten in Frage gestellt. Das hängt ab von der Entwicklung des Luftverkehrs und bei den Airlines, die schwer vorherzusehen ist. Bislang erholt sich das Marktumfeld langsamer als erwartet. (mit Material der dpa) /
(anw)