Akkutausch beim iPhone: Welche Geräte abgedeckt sind und was es kostet

Apple hat den Austausch der iPhone-Batterie signifikant verbilligt. Ganz simpel ist der Vorgang aber nicht.

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iPhone

(Bild: dpa, Fernando Gutierrez-Juarez)

Lesezeit: 4 Min.
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iPhones der Baureihen 6, 6s, SE sowie 7 enthalten seit iOS 10.2.1 beziehungsweise 11.2 (iPhone 7) ein "Feature", das die Leistung drosseln kann, sollten sie nur noch über einen schwachen Akku verfügen. Damit sollten unerwartete Abschaltungen bei Leistungsspitzen vermieden werden. Das kam erst heraus, nachdem Benchmark-Experten dies nachwiesen. Apple musste die Wahrheit kleinlaut einräumen und sich bei seinen Nutzern entschuldigen. Als Wiedergutmachung kündigte das Unternehmen kurz vor dem Jahreswechsel an, dass der Akkutausch außerhalb der Garantie deutlich verbilligt wird. Die eigentlich erst ab Ende Januar geplante Aktion ist nun frühzeitig angelaufen.

Aktuell abgedeckt werden von dem günstigeren Tausch, bei dem Apple einen neuen Akku zum Preis von 29 statt bislang 89 Euro anbietet, nur die genannten Geräte, also iPhone 6, 6s, SE sowie 7. Was beim iPhone 5s geschieht, das ebenfalls noch iOS 11 unterstützt und damit zum aktuellen Hardware-Lineup zählt, hat der Konzern noch nicht kommuniziert. Aktuell fehlt es in iOS selbst an einer Möglichkeit, den Akkugesundheitszustand zu überprüfen – dies will Apple in einem späteren Update nachreichen.

Auf Mac und PC lässt sich allerdings die Akkukapazität mit der kostenlosen Version des Tools iMazing abrufen – ob bereits ein Throttling, also eine Reduktion der Leistung, erfolgt, lässt sich so nicht einsehen, da Apple noch nicht verraten hat, ab wann dieses greift. Allerdings tauscht der Konzern innerhalb der Garantiezeit (ein Jahr) Akkus aus, wenn diese nicht mindestens 80 Prozent der Originalkapazität nach 500 Ladezyklen packen.

Wer glaubt, zu den Betroffenen zu gehören, sollte Apple direkt kontaktieren. Das geschieht am einfachsten über Apples Supportportal, auf dem auch die aktuelle Abdeckung mit Garantieleistungen geprüft werden kann. Berichten zufolge können Kunden hier mittlerweile auch schon einen Akkutausch per Post über das Internet einleiten. Die Möglichkeit scheint aber noch nicht bei allen Nutzern aufzutauchen, sie werden stattdessen an den Apple-Chat- oder Telefonsupport beziehungsweise an die Genius Bar im Apple Store oder zu einem autorisierten Reparaturpartner geleitet. Diese kümmern sich dann ebenfalls um den Austausch.

Tausch per Post

Wer die Möglichkeit hat, den Tauschauftrag online anzustoßen, hat mehrere Optionen. So können Kunden den Postdienst UPS kommen lassen, der auch eine passende Schachtel für das iPhone mitbringt – oder die Schachtel von UPS beziehen und das Gerät dann verpackt in einen UPS-Shop (z.B. MBE) tragen. Die Kosten fallen bei der Tauschabwicklung via Post höher aus als die von Apple kommunizierten 29 Euro – es kommen noch Versandkosten hinzu. Diese betrugen bereits beim alten Preis für den Akkutausch von 89 Euro satte 12,10 Euro. Entsprechend sollten sich Kunden darauf einstellen, dass die Tauschkosten per Post schließlich bei knapp 40 Euro landen.

Vor dem Versand des Geräts sollten die Nutzer unbedingt ein Backup erstellen – wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sein iPhone auch löschen (das Backup enthält Daten von Online-Angeboten allerdings oftmals nicht, diese müssen später erneut heruntergeladen werden – etwa Kindle-Bücher oder Apple-Music-Tracks). Vor dem Versand muss in den Systemeinstellungen außerdem unter iCloud "Mein iPhone suchen" deaktiviert werden. Sehr sinnvoll ist zudem, sich aus seinem iMessage-Account abzumelden.

Die Dauer des Akkutauschs scheint zu variieren – mit sechs bis zehn Werktagen kann aber durchaus zu rechnen sein. Zudem hatte Apple bereits gewarnt, dass die "Verfügbarkeit einiger Ersatzbatterien (...) zu Beginn begrenzt" sein könnte.

[Update 02.01.18 21:23 Uhr:] Eine Möglichkeit, den Akkuzustand direkt auf dem iPhone zu testen, ist das kostenlose Tool Battery Life. Apple scheint Berichten zufolge allerdings vor einem vom Nutzer angestoßenen Austausch künftig gar nicht mehr zu prüfen, ob die Batterie wirklich dezimiert ist.

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(bsc)