Aktionäre genehmigen Fusion von AOL und Time Warner

Die Aktionäre des weltgrößten Onlineunternehmens AOL und des Medienriesen Time Warner haben am gestrigen Freitag die geplante Fusion mit überwältigender Mehrheit gebilligt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Die Aktionäre des weltgrößten Onlineunternehmens AOL und des Medienriesen Time Warner haben am gestrigen Freitag die geplante Fusion mit überwältigender Mehrheit gebilligt, teilten beide Unternehmen nach den außerordentlichen Hauptversammlungen mit. In Tyson Corner (Virginia) stimmten 97 Prozent der AOL- Aktionäre für den Zusammenschluss, in New York 99 Prozent der Time Warner-Anteilseigner. AOL will Time Warner im Zuge eines Aktientauschs für 123 Milliarden US-Dollar (rund 255 Milliarden Mark beziehungsweise 130 Milliarden Euro) übernehmen. Es entsteht damit der weltgrößte Medien- und Onlinekonzern mit einem Umsatz von rund 40 Milliarden US-Dollar.

Allerdings stehen dem Fusions-Glück der beiden Konzerne noch die Wettbewerbshüter der Europäischen Union und der USA im Weg: Deren Genehmigungen stehen nämlich noch aus. Bislang laufen die Prüfungen in Washington und Brüssel noch; man kann aber davon ausgehen, dass die beiden Unternehmen Zugeständnisse machen müssen, um grünes Licht für die Mammutfusion zu erhalten. Womit AOL und Time Warner die Kartellwächter gnädig stimmen könnten, etwa durch Verkauf einzelner Sparten, schweigen sich aber sowohl die EU- wie die US-Offiziellen noch aus.

Kritisiert wurde von Konkurrenten und Verbraucherschützern aber unter anderem die Konzentration von TV-Kabel und Internet-Zugang unter dem Dach eines Konzerns. Immerhin ist Time Warner der zweitgrößte amerikanische Kabelfernsehanbieter der USA und erhielte über die Fusion für seine zahlreichen Magazine und andere Publikationen Zugang zu den 23 Millionen AOL-Kunden und zum Internet. Und AOL bekommt über die Time-Warner-Kabelfernsehnetze eine wichtige Breitbandschiene für seine Onlinedienste und kann die Inhalte der Time-Warner-Publikationen und deren Film- und Fernsehprogramme nutzen.

Trotz der weiteren Prüfung durch die Wettbewerbshüter gehen beide Unternehmen davon aus, dass der Deal im Herbst endgültig über die Bühne gehen wird (jk)