Aktionärsschützer: Stellenabbau folgt hohem Telekom-Tarifabschluss

Während die Gewerkschaft ver.di Widerstand gegen den Stellenabbau bei der Telekom ankündigt, bekommt Telekom-Chef Helmut Sihler Lob und die Gewerkschaft Tadel von Aktionärsschützern.

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  • dpa

Während die Gewerkschaft ver.di Widerstand gegen den Stellenabbau bei der Telekom ankündigt, bekommt Telekom-Chef Helmut Sihler Lob und die Gewerkschaft Tadel von Aktionärsschützern. Der verschärfte Arbeitsplatzabbau bei der Deutschen Telekom ist nach ihrer Ansicht eine Folge des vergleichsweise hohen Tarifabschlusses in diesem Jahr. "Da gibt es sicher einen Zusammenhang", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Ulrich Hocker, am Mittwoch in Düsseldorf der dpa. Er verwies darauf, dass zum 1. Juli der bis dahin höchste Tarifabschluss in diesem Jahr bei der Telekom mit einer Einkommenssteigerung von 4,1 Prozent vereinbart wurde. Im Mai 2003 kommt demnach nochmals eine Erhöhung von 3,2 Prozent hinzu.

"So schmerzhaft die Entscheidung für die betroffenen Arbeitnehmer ist, wurde es höchste Zeit, dass die angekündigten Sparmaßnahmen aktiv angegangen werden", betonte Hocker. Mit Vorstandschef Helmut Sihler müsse jetzt ein Übergangsmann die sehr unpopulären Einschnitte verantworten. Der hohe Tarifabschluss sei noch in der Amtszeit des zurückgetretenen Telekom-Chefs Ron Sommer vereinbart worden. Dass der Abbau von 50.000 Stellen erst nach der Bundestagswahl bekannt gegeben werde, sei typisch für ein Unternehmen mit Bundesbeteiligung. Der Kapitalmarkt bekomme zu wenig Telekom-Informationen aus erster Hand. (dpa) / (jk)