Alcatel: Mit Handys und Netzwerkausrüstung zum Erfolg

Dem lange Zeit kränkelden französische Elektronikkonzern Alcatel beschert der Mobilfunkboom eine Zukunftsperspektive.

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Von
  • Michael Herfort

Dem lange Zeit kränkelnden französischen Elektronikkonzern Alcatel beschert offensichtlich der Mobilfunkboom eine Zukunftsperspektive. Nach Abschluß der Umstrukturierungen wurden nach Unternehmensangaben im ersten Halbjahr 2000 mehr als 10 Millionen GSM-Handys ausgeliefert, jedes vierte davon in Deutschland. 1997 lagen die Verkaufzahlen noch bei drei Millionen.

Alcatel plant, den Absatz von Handys auf ingesamt 150.000 Mobiltelefone pro Tag zu steigern, wobei sich das Geschäft von den einfacheren Einsteigergeräten hin zu anspruchsvolleren Mobiltelefonen verschieben soll, betonte ein Firmensprecher von Alcatel laut dpa. Mit unterkühltem Techno-Look und zusätzlichen Funktionen will Alcatel nach eigenen Angaben Geschäftskunden und gehobene Käuferschichten anlocken. Die neuen Modelle sollen zuerst in Asien auf den Markt kommen. Ab 2001 könnten die ersten Geräte mit dem Übertragungssystem GPRS (General Packet Radio Service) ausgeliefert werden. Auch die Herstellung von Mobiltelefonen nach dem UMTS-Standard (Universal Mobile Telecommunications System) sei fest eingeplant. Unternehmensberater glauben, dass in zwei bis drei Jahren 100 Millionen Handynutzer allein in Europa im Internet surfen.

Aber auch von der Infrastruktur für den Mobilfunk möchte Alcatel offensichtlich profitieren: Nach dem Kauf des auf Netzwerkausrüstung spezialisierten kanadischen Unternehmens Newbridge im Februar dieses Jahres hofft Alcatel wohl, sich einen größeren Teil der Investitionen im Gesamtwert 200 Milliarden US-Dollar sichern zu können, die nach Marktforschungsunternehmen für den Aufbau der Netzwerkinfrastruktur von den Carriern ausgegeben werden müssen. Im Bereich für Vermittlungstechnik gilt die Partnerschaft zwischen Alcatel und der Deutschen Telekom als besonders eng. (mih)