Alcatel kündigt Massenentlassungen an

Der französische Telecom-Ausrüster Alcatel meldet einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro und kündigt weiteren Stellenabbau an.

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Von
  • Christian Kruggel

Alcatel, französischer Telecom-Ausrüster, meldet einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro im zweiten Quartal dieses Jahres. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum wurde noch ein Reingewinn von 344 Millionen Euro erwirtschaftet. Als Gründe für die roten Zahlen gab Konzernchef Serge Tchuruk neben den Verlusten im Geschäft mit Mobilgeräten auch die Umstrukturierung des Konzerns an. Man werde, so Tchuruk, weitere Stellen abbauen.

Von 14.000 Angestellten und 4.000 über Werksverträge gebundenen Mitarbeitern will sich Alcatel trennen. 2.000 weitere Stellen sollen durch Auslagerungen der Produktion entfallen. Nach eigenen Angaben wird der Konzern 60 Prozent des Personalabbaus in der ersten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen haben. Eine Sprecherin von Alcatel sagte gegenüber dpa, von den voraussichtlich 4.000 Stellen, die in Europa entfallen, sei Deutschland nach den aktuellen Planungen nicht betroffen. Allerdings werde die Auslagerung einiger Produktionsstätten im Bundesgebiet diskutiert. Bislang hat Alcatel insgesamt rund 110.000 Beschäftigte. Alcatel hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, rund die Hälfte seiner Produktionsstätten abstoßen zu wollen.

Auch im Bereich E-Business gab es Gewinneinbrüche. Insgesamt 183 Millionen Euro Verlust erwirtschaftete Alcatel in einer Sparte, die im Vorjahr noch einen Gewinn von 37 Millionen Euro eingebracht hat. Tchuruk rechnet für das dritte Quartal weder für den Bereich E-Business noch für die anderen Sparten des Konzerns mit einer Besserung. Der negative Trend in den USA könne Europa, zum Beispiel England, härter als erwartet treffen. Von den Umstrukturierungen und Entlassungen verspricht sich Tchuruk insgesamt aber einen Gewinn: Im vierten Quartal des Jahres könne man insgesamt gesehen wieder an die schwarzen Zahlen des Vorjahres anschließen. (chk)