Alcatel verkauft Werk in Mittelfranken

Neben einem spanischen und einem französischen geht das Werk in Gunzenhausen an die US-amerikanische Sanmina-SCI Corporation.

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Telekom-Ausrüster Alcatel verkauft sein Werk im mittelfränkischen Gunzenhausen. Die Produktion mit 720 Mitarbeitern erwerbe die US-amerikanische Sanmina-SCI Corporation, teilte die deutsche Tochter Alcatel SEL am heutigen Donnerstag mit. In dem Werk werden Vermittlungssysteme für Sprache und Daten hergestellt. Sanmina-SCI ist ein Auftragshersteller von elektronischen Komponenten.

Sanmina-SCI kauft auch die die Alcatel-Werke im französischen Cherbourg und im spanischen Toledo mit zusammen rund 800 Mitarbeitern. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Transaktion soll voraussichtlich im Sommer 2002 abgeschlossen sein. Sie bedarf noch der Zustimmung von Regulierungsbehörden in den USA und Europa sowie der Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen.

Alcatel will sich künftig auf Forschung und Entwicklung, Produkt- und Lösungsdesign, Einführung von neuen Produkten, Marketing und Vertrieb für Anbieter von Telekommunikationsdiensten weltweit konzentrieren. Das Outsourcing der drei europäischen Fertigungsstätten soll es dem Unternehmen ermöglichen, die Auslastung der Werke zu optimieren, heißt es in einer Mitteilung von Alcatel.

Das Unternehmen hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, seine europäischen Vertriebs- und Serviceorganisation an den amerikanischen Investor Platinum Equity zu verkaufen. Davon sind in Deutschland 1500 Mitarbeiter betroffen. Außerdem will Alcatel SEL 2002 hier zu Lande bis zu 850 Stellen abbauen. Daraufhin war es im November 2001 zu Protesten von Mitabeitern gekommen. (anw)