Aldi-PC und externe Festplatte im Test [update]

Der Weihnachts-PC von Aldi ist gut ausgestattet und hat einen flotten Prozessor. Die externe Festplatte HDDrive 2 Go kommuniziert per eSATA und USB.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 477 Kommentare lesen
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Benjamin Benz

Der vor Jahren so berüchtigte Ansturm auf den Weihnachts-Aldi-PC blieb heute morgen aus – zumindest kampierte heute Nacht niemand auf dem Parkplatz vor der Aldi-Filiale in Hannover (Bult) und um kurz nach acht war es auch kein Problem, einen solchen Rechner (699 Euro) und die separat angebotene externe USB-Festplatte (HDD 2 Go, 79,99 Euro) zu ergattern. Über die technischen Daten hatten wir bereits in einer Meldung zu Beginn der Woche berichtet, nun können wir zu den technischen Daten auch noch einige Messwerte nachreichen.

Wie schon bei früheren Aldi-Rechnern glänzt auch der MEDION AKOYA P7300 D (Medion-Bezeichnung MD8838) mit zahlreichen Schnittstellen. Insbesondere die SCART-Buchse dürfte vielen eher unbedarften Kunden den Anschluss an einen Fernseher erleichtern. Dabei gibt es auch für moderne Heimkinoanlagen digitale Ausgänge (HDMI und SPDIF). Auch der Audio-Transport per HDMI-Kabel und der Kopierschutz HDCP klappen problemlos. An der Gehäusefront lassen sich neben USB-Sticks und eSATA-Festplatten auch Camcorder per FireWire, Composite- oder S-Video anschließen. Maus und Tastatur kommen ohne Kabel aus, ihr Funkempfänger jedoch nicht. Der für die Fernbedienung ist hingegen bereits fest eingebaut. Die TV-Karte kann entweder Signale per DVB-S, DVB-T oder Analog-TV empfangen.

Der Kartenleser konnte uns nicht recht überzeugen, liest er doch von einer schnellen CF-Karte nur mit rund 10 MByte/s, wo mehr als das Dreifache möglich wäre. Auch flotte SD-Karten reizt er nicht aus. Die Netzwerkschnittstelle unterstützt nur 100-MBit-LAN, das reicht zum Internet-Surfen sicher aus, der Transfer von größeren Videos übers Hausnetz dauert bei 11,8 MByte/s indes relativ lange.

Interessant ist der mechanische Aufbau: Das MSI-Mainboard ist kopfüber eingebaut, sodass der Rechner auf den ersten Blick an ein BTX-Design erinnert. Da es sich jedoch um ein klassisches ATX-Board handelt, sitzt die CPU unten. Der CPU-Lüfter (8 cm Durchmesser) saugt durch einen Tunnel frische Luft an. Senkrecht zur Grafikkarte und parallel zur Seitenwand ist ein 9-cm-Lüfter festgeschraubt, der die Grafikkarte kühlt. Er hängt allerdings nur mit zwei Schrauben an der Karte und hatte bei unserem Modell diese ein wenig in ihrem Slot verrutscht – daher passte ein HDMI-Stecker erst nach einem kleinen Korrektureingriff.

Die elektrische Leistungsaufnahme liegt im Leerlauf bei 80 Watt. Obwohl sparsame Rechner auch ohne teure Mobiltechnik mit der Hälfte auskommen, ist dieser Wert für ein System mit Vierkern-CPU, TV-Karte und einer Grafikkarte (GeForce 9600 GT) – die nicht zu den besonders sparsamen Modellen gehört – nicht unüblich. Unter vereinter 3D- und CPU-Last verheizt der Aldi-PC 173 Watt – ebenfalls kein untypischer Wert. Im Leerlauf liegt der Geräuschpegel bei 0,7 Sone und steigt unter Volllast auf 1,1 Sone an. Lediglich bei Plattenzugriffen lärmt er mit 1,8 Sone. Insgesamt reicht das für die Geräuschnote "gut".

Dem Rechner liegt diverse mehr oder weniger nützliche Software teils als Demo-Version bei. So arbeitet die Bullgard Internet Security Suite nur 90, MS Office sogar nur 60 Tage. Die DVD-Brenn-Suite Nero 8, Corel Draw Essentials 3 und MS Works 9 darf man unbeschränkt nutzen.

Die 640 GByte große externe USB-Festplatte HDDrive 2 Go (Platte: Seagate ST364032), die Aldi derzeit für rund 80 Euro anbietet, passt in den "Datenhafen" oben auf dem Rechner. Dieser versorgt sie mit Strom (12 Volt) und Daten (eSATA). Außerhalb des Datenhafens dient sie als ganz normale externe 3,5"-Festplatte und braucht ein eigenes Netzteil. Daten liefert sie sehr flott per eSATA (Lesen: 93,4 MByte/s, Schreiben: 91,0 MByte/s) oder per USB (Lesen: 33,2 MByte/s, 31,0 MByte/s) – sehr viel mehr geht (für USB Mass Storage Devices) per USB 2.0 (High Speed) nicht.

Unter dem Strich bietet Aldi einiges fürs Geld. Der Vierkern-Prozessor (Core 2 Quad Q8200) ist flott, die Festplatte mit 1 TByte üppig und die Grafikkarte (GeForce 9600GT) Mittelklasse. Wer auf einem großen Display und mit hohen Detaileinstellungen moderne 3D-Shooter zocken will, wird mit ihr nicht glücklich. Begnügt man sich hingegen mit niedrigeren Auflösungen und maßvollen Einstellungen oder bevorzugt ohnehin weniger anspruchsvolle Spiele, so reicht sie aus. Flüsterleise ist der MEDION AKOYA P7300 D nicht, stört aber auch nicht durch übermäßige Lärmentwicklung.

Bewertung
Systemleistung Office sehr gut
Systemleistung Spiele zufriedenstellend
Systemleistung Gesamt gut
VGA-Signalqualität (SXGA) zufriedenstellend
Audio-Signalqualität gut
Geräuschentwicklung gut
Ausstattung sehr gut
Systemaufbau gut

(bbe)