AlmaLinux: RHEL-Nachbau läuft auf Raspberry Pi 5

Der RHEL-Nachbau AlmaLinux unterstützt nun den Raspberry Pi 5. Damit läuft die Distribution nun auch dem jüngsten Sproß der Raspberry-Pi-Familie.

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(Bild: heise online)

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AlmaLinux unterstützt Raspberry Pi 5. Das berichten die Maintainer nun nicht ohne Stolz. Die auf den Quellen von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) basierende Linux-Distribution läuft damit nun auf der jüngsten und schnellsten Raspberry-Pi-Platine.

In einem Blog-Beitrag auf der AlmaLinux-Webseite berichtet Koichiro Iwao, dass der Support für den Raspberry Pi 5 in der Community mit Spannung erwartet wurde. Er erläutert dort, dass es keineswegs trivial war, den bestehenden Port für Raspberry Pis älterer Bauart auf den neuen Single-Board-Computer zu portieren.

Für die Portierung war insbesondere ein tiefergehendes Verständnis des Boot-Prozesses des Raspberry Pi nötig. Auf Basis des Linux-Kernels von der seit vergangener Woche Raspberry Pi Holding Plc heißenden Firma hat Iwao eine angepasste Version entwickelt. Es habe beträchtliche Zeit und Anstrengungen gekostet, einen Kernel erfolgreich in seiner ARM-Umgebung zu bauen und dabei Build- und Boot-Probleme aus dem Weg zu räumen.

Im weiteren Verlauf war es nötig, die Unterschiede zwischen Pi 4 und Pi 5 zu verstehen. Am Ende konnte Iwao einen funktionierenden Kernel für AlmaLinux auf dem Raspberry Pi 5 ins AlmaLinux-Projekt einpflegen. Schließlich war noch eine Aktualisierung der Raspberry-Pi-Firmware nötig, woraufhin sich mit angepassten Build-Skripts AlmaLinux-Abbilder mit Raspberry-Pi-5-Unterstützung bauen ließen.

Auf der AlmaLinux-Webseite stellen die Maintainer eine Anleitung zur Nutzung der Distribution mit unterschiedlichen Raspberry-PI-Boards bereit. Auch die Images sind dort verlinkt und lassen sich herunterladen. Diese verfrachten Interessierte mit Tools wie RPi Imager oder balenaEtcher auf SD-Karte, sodass der Raspi davon booten kann. Die Raspberry-Pi-Images von AlmaLinux setzen auf die Gnome-Desktopumgebung.

Seit der Version 9.3 ist AlmaLinux kein reiner RHEL-Klon mehr. Dennoch soll die Distribution, nachdem die RHEL-Quellen nicht mehr offen verfügbar sind, binärkompatibel bleiben. Auf der FOSDEM 24 hatte das Projekt vorgestellt, wie jetzt die Quellen erstellt und daraus das ABI-kompatible AlmaLinux gebaut werden.

(dmk)