Alternative Musikdienste für Siri: Keine echte "Default"-App möglich

Apple erlaubt ab iOS 14.5 erstmals, statt Apple Music auch Spotify & Co. zu verwenden. Die Umsetzung ist allerdings etwas tricky – und "intelligent".

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Es muss nicht immer Apple Music sein auf dem iPhone.

(Bild: natmac stock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat erstmals erläutert, wie eine neue Funktion in iOS 14.5 arbeiten wird, mit der Nutzer künftig auch alternative Musikdienste als Standardangebot auf dem iPhone verwenden können. Bislang bleibt stets Apples hauseigener Streamingservice Apple Music die "Default"-Anwendung. Doch wie sich nun zeigt, macht es der Konzern den Nutzern komplizierter als gedacht: Es wird keine einfache Einstellungsoption geben, um Spotify & Co. als Lieblingsangebot festzulegen, wie man dies von E-Mail und Browser seit iOS 14 kennt.

Als Alternative dazu operiert Apple mit Siris "Intelligence"-Funktion, die Sprachassistentin lernt also, was der Nutzer mag. Wie der iPhone-Hersteller gegenüber dem IT-Blog TechCrunch mitteilte, fragt Siri in iOS 14.5 zunächst nach, welchen Dienst man bei der Wiedergabe eines Songs, Albums oder Künstlers nutzen möchte. Dieser wird aber nicht automatisch zum Default-Angebot.

Stattdessen könne Siri später noch einmal nachfragen, welcher Dienst verwendet werden soll – basierend auf Apples Algorithmen. Das könnte Nutzer verwirren, die meinen, eine Einstellung reicht – und Apple dabei helfen, dass Nutzer bei Apple Music bleiben. Die Siri-Nachfrage beeinflusst auch keine systemweite Einstellung; selbige existiert schlicht nicht.

Weiterhin wird Siri Intelligence auch bei anderen Audioangeboten nachfragen, welchen Dienst man verwenden will. So gibt es für Podcasts und Hörbücher jeweils eigene Auswahlmöglichkeiten. Auch hier fehlt ein systemweiter Default-Schalter. Siri spuckt jeweils eine (potenziell lange) Liste aus, wenn man erstmals nachfragt, auch diese scheint später erneut auftauchen zu können.

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Immerhin plant Apple, Entwicklern von Audio-Apps neue APIs zur Verfügung zu stellen, um Siri mehr Daten über gehörte Inhalte mitzuteilen. Dies könne der Sprachassistentin dann erlauben, Nutzerwünsche "mit mehr Genauigkeit" zu erfüllen, berichtet TechCrunch. So könne man etwa bestimmte Musikrichtungen von einer bestimmten App erhalten, wenn Siri dies gelernt hat. Wie sehr dies die Nutzer in der Praxis stört und wie gut die Siri-KI arbeitet, bleibt abzuwarten.

Apple hatte mit iOS 13 erstmals erlaubt, dass Nutzer Siri zur Wiedergabe von Musik aus alternativen Diensten wie Spotify nutzen können. Dabei muss man allerdings stets dazu sagen, wie der Dienst heißt: "Spiele die Beatles auf Spotify" beispielsweise. Mit iOS 14.5 sollte dies nun endlich einfacher werden. (bsc)