Alternative zum Dienstwagen: SAP führt Mobilitätsbudget ein
Ob Leasing-Rad, Taxi, Bahn oder Mietwagen: Statt Dienstwagenmodell will SAP künftig auf ein Mobilitätsbudget für Mitarbeiter setzen.
Der Softwarekonzern SAP bietet der Belegschaft laut Bericht des Handelsblatts ab April als Alternative zum klassischen Dienstwagenmodell ein Mobilitätsbudget. Berechtigten stehe dann ein monatliches Budget zur Verfügung, bei dem sie auswählen können, ob sie mit Verkehrsmitteln wie zum Beispiel dem Zug, Scooter, Mietwagen oder etwa einem Taxi fahren wollen. Auch Fahrradreparaturen würden bezahlt.
"Das Interesse ist riesig", sagte Flottenchef Stefan Krautwasser laut dem Bericht. Zugleich sei das Mobilitätsbudget eine Möglichkeit, sich als Arbeitgeber attraktiver zu machen: "Die Idee kommt auch bei jungen Talenten und Bewerbern gut an, allein das dürfte mögliche Mehrkosten rechtfertigen." Die genauen Kosten nannte SAP nicht.
Dem Bericht nach sind derzeit 20.000 Angestellte bei SAP dienstwagenberechtigt. Die Dienstwagenflotte umfasst demnach aktuell 17.000 Fahrzeuge. 2030 will das Unternehmen CO₂-neutral sein, ab 2025 dürften keine weiteren Verbrenner mehr in die Flotte kommen.
Teurer mangels Steuervorteilen
Das Unternehmen hatte bereits seit 2020 in Pilotprojekten Erfahrungen mit der Firmenwagen-Alternative gesammelt. Die Abrechnung erfolgte dabei via App des Tochterunternehmens Concur. Laut Handelsblatt hätten dabei rund 60 Prozent der Teilnehmer öffentliche Verkehrsmittel gewählt, 30 Prozent ein Auto, vor allem in Form von Carsharing-Angeboten.
Vorreiter für das Mobilitätsbudget in Deutschland ist etwa das Unternehmen Frosta, das 2020 den Wechsel vom Firmenwagen-Modell vollzog. Das Budget wird dabei den entsprechenden Mitarbeitern mit dem Gehalt ausgezahlt. "Für Frosta als Arbeitgeber ist das Mobilitätsbudget viel teurer als der klassische Dienstwagen", sagte Personalchefin Natali Ratsch-Heitmann der Wirtschaftswoche. Es fehlen bei dem Modell die steuerlichen Vorteile, wie sie für Dienstwagen gelten.
(axk)