Altersverifikation: So will Meta lĂĽgende Teenies erkennen

Accounts minderjähriger Instagram-Nutzer, die beim Alter schummeln, will Meta künftig per KI erkennen und automatisch in Teen-Konten verwandeln. ​

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Instagram-Logo

(Bild: Primakov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Kathrin Stoll

Meta, der Mutterkonzern der Social Media Plattformen Facebook und Instagram, will das Alter der Nutzer künftig per KI feststellen. Eine proprietäre, KI-gestützte Software soll die Nutzer der Plattform künftig in zwei Altersgruppen einteilen: älter als 18 und jünger als 18. Dieser sogenannte Age Categorizer soll sich laut der leitenden Produktmanagerin im Bereich Youth and Social Impact des Unternehmens, Allison Hartnett, an Profilangaben und Nutzungsverhalten orientieren, um die Benutzerkonten entsprechend zu kategorisieren. Die Software durchforstet dann etwa das Profil, die Followerliste und überprüft, mit welchen Inhalten die Nutzer interagieren. Laut dem Onlinemedium Bloomberg werden dabei auch Hinweise wie beispielsweise Geburtstagsglückwunsch-Postings von Freunden einbezogen.

Kommt die Software zu dem Schluss, dass ein Nutzer jünger als 18 sein muss, wird sein Account automatisch zu einem Teenagerkonto gemacht, ungeachtet des Geburtsdatums, das bei der Registrierung angegeben wurde. Wie zuverlässig die Age Categorizer-Software ist, ist bisher nicht bekannt. Wer fälschlicherweise als Teenager klassifiziert wurde, soll das laut einem Unternehmenssprecher aber rückgängig machen können.

Im September hatte Meta diese sogenannten Teen-Konten für Nutzer und Nutzerinnen unter 18 Jahren angekündigt. Inhaber eines solchen Accounts haben etwa eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten – kontaktiert werden können sie nur von Personen, denen sie folgen oder mit denen sie interagiert haben. Außerdem ist eingeschränkt, welche Inhalte sie sehen können. Nach 60 Minuten Instagram-Nutzung bekommen sie eine Aufforderung, die App zu schließen und zwischen 22:00 und 7:00 Uhr wechselt die App für sie in den Schlafmodus: Benachrichtigungen sind in dieser Zeit stummgeschaltet und Direktnachrichten werden per Auto-Reply beantwortet. Ab 16 Jahren kann man einige der Restriktionen selbstständig lockern, Nutzer unter 16 Jahren benötigen dafür das Einverständnis eines Erziehungsberechtigten.

Instagram und andere Plattformen sind schon lange der Kritik ausgesetzt, zu wenig für den Jugendschutz zu tun. Vielerorts im Web kann man bei der Altersangabe einfach lügen, um Erwachsenen-Content sehen zu können. Teenager, die diesbezüglich lügen, sind laut Hartnett aber ein kleineres Problem, als erwartet.

Metas KI-gestützte Altersüberprüfung ist nur möglich, weil Nutzer so viel von sich auf der Plattform preisgeben. Am datenschutzfreundlichsten ließe sich das Problem mit dem Jugendschutz laut dem Unternehmen bewerkstelligen, wenn die App Stores die Altersverifikation übernähmen. Apple weigert sich allerdings – aus Datenschutzgründen. Ein Google-Sprecher sagte laut Bloomberg, es gebe keine Patentlösung für das Problem.

(kst)