Amazon.com: Neues Fulfillment Center mit zehnmal mehr Robotik
Ein neues Logistikzentrum Amazon.coms in Louisiana nutzt erstmals technische Lösungen in allen wichtigen Bereichen.
- Nico Jurran
Amazon.com hat ein neues Logistikzentrum in Shreveport, Louisiana (USA) in Betrieb genommen, das für das Unternehmen nach eigenen Angaben einen neuen Meilenstein in verschiedenen Bereichen darstellt. Die neue Anlage erstreckt sich über fünf Stockwerke und mehr als drei Millionen Quadratmeter. Sie ist damit einer der größten Logistik-Standorte Amazons. Nach der vollständigen Inbetriebnahme werden dort laut aktueller Planung 2.500 Mitarbeiter beschäftigt sein.
In Shreveport, einer der ärmsten Städte der USA, hat der Handelskonzern nach eigenen Angaben zum ersten Mal in allen wichtigen produktiven Bereichen eines Standorts technische Lösungen eingeführt. Das bedeute, dass die Mitarbeiter mit einer wachsenden Flotte aus Robotersystemen zusammenarbeiten werden. Im Zentrum steht dabei ein mehrstufiges Containersystem namens Sequoia, das mehr als 30 Millionen Artikel aufnehmen können soll. Damit ist es fünfmal größer als Amazons erstes System in Houston, Texas.
Die Artikel werden nach Kundenbestellungen von einem KI-gesteuerten Trio von Roboterarmen – benannt nach den Vogelarten Robin, Cardinal und Sparrow – sortiert, gestapelt und konsolidiert. Amazons erster vollständig autonomer mobiler Roboter Proteus navigiert Wagen mit Paketen zu Ladedocks, wo die Pakete in Lkws verladen werden. Laut Amazon bewegt sich Proteus dabei sicher um Mitarbeiter auf offenen Flächen herum.
Den Angaben zufolge hat Amazon die Betriebssicherheit in den Anlagen in den vergangenen Jahren um über 30 Prozent verbessert. Dies führt da Unternehmen unter anderem auf eine Reduktion schwerer Hebearbeiten in diesen Einrichtungen zurück.
Alles in allem enthalte das neue Fulfillment Center zehnmal mehr Robotik als der bisherige Spitzenreiter in dieser Disziplin unter den Logistikzentren des Unternehmens. Die ganze Technik läuft allerdings nicht von alleine: An den modernen Standorten plant der Konzern mit 30 Prozent mehr Mitarbeitern in den Bereichen Zuverlässigkeit, Wartung und Technik. Insgesamt rechnet Amazon aber mit geringeren Ausgaben. In den Spitzenzeiten sollen in der neuen Anlage die Kosten für Auslieferungen um ein Viertel niedriger ausfallen.
In Nordrhein-Westfalen hat der Versandhändler diesen Sommer ein sechstes Logistikzentrum in Betrieb genommen. In Horn-Bad Meinberg sind hunderte Transportroboter für Amazon.com im Einsatz.
Hinweis: Der Autor wurde von Amazon.com zu einer Veranstaltung in Nashville, Tennessee, eingeladen. Das Unternehmen hat die Reisekosten übernommen. (nij)