Amazon erhielt mindestens 14 Millionen Euro Steuergelder
Der Versandhändler hat seit 2006 vom Bund und zwei Bundesländern mindestens 14 Millionen Euro als Investitionsförderung aus Steuergeldern erhalten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung und aus Bilanzen hervor.
- Christian Kirsch
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage (PDF-Dokument) der Fraktion der Linken geht hervor, dass der Versandhändler Amazon mit mindestens 7 Millionen Euro aus Steuergeldern gefördert worden sei. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung und vermutet, der Konzern habe insgesamt 14 Millionen erhalten, da die Länder zu solchen Bundeszuschüssen in der Regel denselben Betrag beisteuern. Ein Blick in die Bilanzen der Leipziger Amazon Distribution GmbH und der Amazon Logistik GmbH in Bad Hersfeld bestätigt das. Mit den Fördermitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) sollen Arbeitsplätze in "strukturschwachen Regionen" geschaffen werden.
2006 hat die Sächsische Aufbaubank 13,3 Millionen Euro als nichtrückzahlbare Förderung vergeben, die 2007 ausgezahlt wurden. 6,4 Millionen davon entfielen auf das Gebäude in Leipzig, das Amazon anschließend verkaufte und jetzt als Mieter nutzt. Für das Hersfelder Logistikzentrum gab es im selben Jahr 670.000 Euro Förderung. Die dortige GmbH führte 2011 ihren Gewinn von rund 8 Millionen Euro komplett an die Luxemburger Amazon-Muttergesellschaft ab. Die Leipziger Distribution GmbH, die ausschließlich als Dienstleister gegenüber dieser Mutter handelt, erwirtschaftete 2011 einen Bruttogewinn von knapp 3 Millionen Euro, auf den sie 830.000 Euro Steuern zahlte.
Nach der Ausstrahlung eines Fernsehberichts im Februar 2013 steht Amazon unter anderem wegen der Arbeitsbedingungen der dort beschäftigten Leiharbeiter in der Kritik. Das Unternehmen hatte sich in der Folge von einer Sicherheitsfirma getrennt, und der Bundestag diskutierte die Situation der Leiharbeiter. (ck)