Amazon kauft Storage-SoC-Spezialisten
Amazon übernimmt das israelische Start-up-Unternehmen Annapurna, dessen ARM-Prozessoren in NAS von Netgear, Qnap und Synology zum Einsatz kommen.
ARM Cortex-A15
(Bild: ARM)
Die Webseite von Annapurna Labs verrät wenig, nicht einmal technische Daten der Kombiprozessoren namens Alpine, die Netgear, Qnap und Synology in kommenden Speichersystemen einbauen. Nun hat Amazon Annapurna übernommen, angeblich für rund 350 Millionen US-Dollar. Laut New York Times hat eine Amazon-Sprecherin den Kauf bestätigt.
Was Amazon mit den SoC-Entwicklern vorhat, ist ungewiss. Erst im November hatte sich James Hamilton von Amazon Web Services über den derzeitigen Stand der ARM-SoCs für Server skeptisch geäußert. Als großer Cloud-Dienstleister könnte Amazon aber an Storage-Know-how interessiert sein. So hat das Open Compute Project (OCP) beispielsweise ein Server-Modul für Storage-Systeme mit 32-Bit-ARM-Technik im Programm, beigesteuert vom untergegangenen ARM-SoC-Entwickler Calxeda.
Das ließe sich mit dem Annapurna Alpine AL-514 ebenfalls umsetzen: Laut Webseite zur Synology DiskStation DS2015xs vereint dieser Kombichip vier Cortex-A15-Kerne (1,7 GHz), die dank LPAE auf bis zu 8 GByte RAM zugreifen können. Zwei 10-Gigabit-Ethernet-Controller sind integriert und bei der DS2015xs über SFP-Anschlüsse zugänglich; zusätzlich sind zwei 1-Gigabit-Ethernet-Ports vorhanden. Synology verspricht beim Lesen über zwei gebündelte 10GbE-Ports Datentransferraten von über 1,8 GByte/s, beim Schreiben sollen es noch über 600 MByte/s sein.
Qnap setzt in den TurboStations TS-431+ und TS-231+ einen Dual-Core-Alpine mit 1,4 GHz und 1GbE ein, der immer noch schnell genug sein soll für 200 beziehungsweise 150 MByte/s beim Lesen oder Schreiben über beide 1GbE-Ports gleichzeitig. Dank Hardware-Beschleuniger sollen sich verschlüsselte Daten mit bis zu 110 MByte/s schreiben lassen. Netgear will ein verwandtes Annapurna-SoC ins ReadyNAS 200 einbauen. (ciw)
