Amazons Fitness-Dienst Halo: Unterwäschefotos und ein Stimm(ungs)bild

Amazons Halo ist ein smartes Armband und eine Fitness-Plattform, die intime Nutzerdaten auswerten kann. Bisher ist Halo ausschließlich für die USA angekündigt.

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Halo: Fitness-Band von Amazon wertet Stimme und Körperfotos aus

(Bild: Amazon)

Lesezeit: 2 Min.

In den USA startet Amazon einen Fitness-Dienst namens Halo. Der Service umfasst Datenanalysen, die Nutzern zu einem gesunderen Lebensstil verhelfen sollen. Teil des Dienstes ist auch das Halo-Band, das um das Handgelenk getragen wird und für die Datenaufzeichnung zuständig ist.

Um die Fitness der Halo-Nutzer zu analysieren, möchte Amazon unter anderem Fotos auswerten. Per Handy-App sollen sich Nutzer aus mehrere Perspektiven in Unterwäsche fotografieren und diese Bilder an die Amazon-Cloud schicken, die daraus einen Körper-Scan anfertigt.

Die Amazon-KI soll aus diesem Körper-Scan dann den Körperfettanteil berechnen. Laut Amazon funktioniert das mit Fotos verlässlicher als beispielsweise mit smarten Waagen. Der Körperfettanteil sei außerdem ein sinnvollerer Index für Gesundheit als beispielsweise der BMI.

Das Halo-Armband und die zugehörige App.

(Bild: Amazon)

Die Bilder, mit denen Amazon den Körper-Scan abbildet, werden dem Unternehmen zufolge unmittelbar nach der Berechnung gelöscht. Auch der resultierende Körper-Scan werde lediglich lokal auf dem Gerät gespeichert, verspricht Amazon. Fitness-Daten werden grundsätzlich in der Cloud gespeichert, lassen sich aber jederzeit manuell löschen.

Das smarte Armband bietet Amazon ausschließlich in Kombination mit dem Halo-Service an. Es hat einen Beschleunigungssensor und kann Temperatur sowie Herzfrequenz messen. Außerdem sind zwei Mikrofone eingebaut, mit denen Amazon die Stimme des Trägers analysieren will. Daraus will Amazon Informationen über den emotionalen Zustand des Nutzers ableiten.

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Diese Stimmaufzeichnung soll man in der Halo-App abschalten können. Außerdem bietet das Armband eine Möglichkeit, die Mikrofone komplett zu deaktivieren. Amazons Sprachassistentin Alexa kann über die Armband-Mikrofone dagegen nicht aufgerufen werden. Der Akku des Halo-Armbands soll eine komplette Woche durchhalten, auch unter der Dusche und im Schwimmband kann man das Gadget laut Amazon tragen.

Derzeit wird Halo ausschließlich in den USA angeboten – teilnehmen können auch dort nur wenige Nutzer auf Anfrage. Ein halbes Jahr Mitgliedschaft kostet in dieser frühen Early-Access-Phase 65 US-Dollar. Ob und wann Halo auch in Deutschland angeboten wird, ist offen. (dahe)