Amerikaner starten am "Black Friday" mit Umsatzplus ins Weihnachtsgeschäft

Rund 10,6 Milliarden US-Dollar wurden ersten Schätzungen zufolge zum Auftakt des US-amerikanischen Weihnachtsgeschäfts Ende vergangener Woche im Einzelhandel umgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr gaben die Verbraucher demnach etwa drei Prozent mehr aus.

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Von
  • Matthias Parbel

Auf das US-amerikanische Erntedankfest am vierten Donnerstag im November folgt stets der sogenannte Black Friday, der den Auftakt zum alljährlichen Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel markiert. Ersten Schätzungen der Marktforscher von ShopperTrak zufolge wurden dabei in diesem Jahr rund 10,6 Milliarden US-Dollar umgesetzt – gegenüber dem Black Friday 2007 entspricht dies immerhin einem Plus von etwa drei Prozent. Im Vorjahr hatte sich der Einzelhandel jedoch noch über einen Zuwachs von über acht Prozent gegenüber 2006 freuen dürfen.

Vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage müsse der diesjährige Auftakt ins Weihnachtsgeschäft dennoch als positives Signal für den Einzelhandel gewertet werden, betonte Bill Martin, Mitgründer von ShopperTrak. Denn die Krise in der Finanzbranche, die aktuell hohen Benzinpreise in den USA und auch die Präsidentschaftswahlen seien allesamt Faktoren, die sich typischerweise deutlich negativ auf die Konsumlaune der amerikanischen Verbraucher auswirkten. Allerdings warnte Martin auch vor übereiltem Optimismus hinsichtlich der im Jahresendgeschäft zu erwartenden Gesamtumsätze.

Zwar hätten Verbraucher die zahlreichen Sonderangebote zum Black Friday für erste Weihnachtseinkäufe genutzt, ob der Konsum zu regulären Preisen aber genauso reibungslos verlaufe, dafür gebe es keine Garantie. Außerdem stünden Käufern in diesem Jahr nur 27 Einkaufstage bis zum Fest zur Verfügung – 2007 waren es noch 32. Daher erscheint es auch kaum verwunderlich, wenn die Zahl der Geschäfte steigt, die den heutigen sogenannten Cyber Monday nutzt, um mit weiteren Sonderangeboten Kunden zum Einkauf zu verlocken. Laut Shop.org, einer Abteilung der National Retail Federation, hätten 2007 nur rund 72 Prozent der Einzelhändler in den USA auch am Cyber Monday Rabattangebote gemacht – in diesem Jahr sind es fast 84 Prozent.

Der Online-Handel tut sich ebenfalls schwerer als noch im vergangenen Jahr. So ermittelten die Marktforscher von comScore für den Black Friday zwar ein Umsatzplus von einem Prozent gegenüber 2007 auf 534 Millionen US-Dollar, im Vergleich der kompletten Novemberzahlen steht jedoch ein Rückgang um vier Prozent auf 10,4 Milliarden US-Dollar zu Buche. Zu den meistbesuchten Webseiten Ende vergangener Woche gehörten laut Hitwise unter anderen Amazon, Wal-Mart und Best Buy.

Grundsätzlich optimistisch blickt auch der Handel hierzulande auf das Weihnachtsgeschäft. So ermittelte beispielsweise der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) in einer Trendumfrage am ersten Adventswochenende eine überwiegend positive Stimmung im Einzelhandel. Erfreulich entwickle sich das Weihnachtsgeschäft insbesondere bei Kauf- und Warenhäusern, Möbel- und Einrichtungsgeschäften, Elektronikmärkten sowie Haushaltswarenläden erklärte HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr. Die Prognose für das Umsatzwachstum gegenüber dem Weihnachtsgeschäft 2007 liegt jedoch bei nur einem Prozent. Auch die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) erwartet im aktuellen Jahresendgeschäft kaum noch maßgebliche Steigerungen – auch wenn insbesondere die Nachfrage nach LCD-Fernsehern ungebrochen sei, wie der gfu-Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Hecker betonte. (map)