Analyst: Apples Videodienst bringt nicht genügend Umsatz

Selbst wenn der Konzern wie gerüchtelt 15 US-Dollar im Monat verlangt, sei der Netflix-Konkurrent bei Apples großen Zahlen "ein Tropfen auf den heißen Stein".

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Apple TV

Apple-TV-Gerät.

(Bild: dpa, Alexander Heinl)

Lesezeit: 2 Min.

Apple setzt große Hoffnungen in sein Service-Geschäft: Es soll Umsatzverluste in der iPhone-Sparte kompensieren. Zur Strategie gehören auch neue Content-Angebote – und hier insbesondere ein lange erwarteter Videodienst im Stil von Netflix. Allerdings zweifeln Analysten daran, ob ein solcher Abodienst wirklich genügend Geld in Apples Kassen spült. Die potenziellen Einnahmenrückgänge beim iPhone sind derart groß, dass ein Videoservice nur "ein Tropfen auf den heißen Stein" sei, meint etwa Tim O'Shea vom US-Bankhaus Jeffries.

Dazu hat er ausgerechnet, was ein Netflix-artiger Service Apple einbringen würde. Sollte der Konzern die Gerüchten zufolge angepeilten 15 US-Dollar im Monat aufrufen und 30 Prozent der Einnahmen als Provision behalten können (der Rest ginge an Partnerunternehmen, die Inhalte liefern), würde dies bei einem "extrem erfolgreichen" Angebot mit 250 Millionen Abonnenten einen Umsatz von 13,5 Milliarden US-Dollar generieren.

Was nach viel klingt – Netflix generierte im letzten Jahr 15,8 Milliarden Dollar Umsatz insgesamt –, hat bei Apple mit seinem Jahresumsatz von aktuell 265 Milliarden Dollar eher geringe Auswirkungen, so O'Shea.

Zudem wären 250 Millionen Abonnenten für Apple ein Traum: Bei Apple Music, das seit 2015 besteht, wurden bislang "nur" 56 Millionen Abos abgeschlossen, die auch nur 10 Dollar im Monat kosten; zudem gibt es hier kostengünstige Familienabonnements.

Aktuell rechnet die Branche damit, dass Apple seinen Videodienst, für den bereits zahlreiche Hollywood-Inhalte eingekauft wurden, am 25. März vorgestellt wird. Ob er dann sofort startet, ist allerdings unklar – aktuell werden mehrere Monate Wartezeit kolportiert. Spekuliert wird auch darüber, dass Apple eine Art "Apple Prime"-Service anbieten könnte, bei dem Videodienst, Apple Music, iCloud-Speicherplatz und sogar Spiele- und News-Abos kombiniert werden könnten – zu einem entsprechend höheren Preis. (bsc)