Analysten erwarten Stellenstreichungen bei AMD

Beim US-amerikanischen Chiphersteller werden weitere einschneidende Restrukturierungsmaßnahmen erwartet.

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Der Chiphersteller AMD befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage: Der Umsatz schwindet ebenso wie der Anteil am weltweiten Prozessoren-Markt. Die Investoren erwarten für die morgige Analysten-Konferenz die Ankündigung einschneidender Maßnahmen, damit es für den Intel-Konkurrenten nach fünf aufeinander folgenden Quartalen mit Verlusten endlich wieder bergauf geht.

Im vergangenen Quartal erwirtschaftete AMD 508 Millionen US-Dollar Umsatz und erwartet für das laufende rund 600 Millionen US-Dollar. Das reicht aber nicht für die Rückkehr in die Gewinnzone, die bei der aktuellen Kostenstruktur des Unternehmens bei einem Quartalsumsatz von 750 bis 850 Millionen US-Dollar beginnt.

Ein Grund für die schlechten Zahlen sind Verspätungen bei neuen Prozessoren. So hatte AMD beispielsweise im September den Erscheinungstermin für den unter dem Codenamen "Clawhammer" entwickelten x86-64-Prozessor für Desktop-Rechner auf kommendes Jahr verschoben. Gleichzeitig drückt Intel mit enormen Preissenkungen bei Prozessoren die Marge des Konkurrenten.

AMD müsste dringend wieder Gewinne machen, um die Investoren und die Gläubigerbanken zufrieden zu stellen. Bei der Verkündung der jüngsten Quartalszahlen hatte Finanzchef Robert J. Rivet bereits "beschleunigte Maßnahmen" zur Senkung der Gewinnschwelle sowie "aggressive Aktionen" angekündigt. Welche das sind, soll morgen bekannt werden. Unter anderem rechnen Analysten mit Stellenstreichungen. Davon könnten etwa 10 bis 20 Prozent der verbliebenen 13.000 Mitarbeiter betroffen sein. In den vergangenen zwölf Monaten hat AMD bereits rund 2000 der ursprünglich 15.152 Mitarbeiter entlassen. Auch wenn die Stellenkürzungen nicht so hoch wie jetzt erwartet ausfallen sollten, glauben Analysten, dass Restrukturierungsmaßnahmen in erster Linie Verwaltung und Management betreffen werden. (anw)