Angeschlagene Intershop AG besorgt sich Geld am Kapitalmarkt

Der Jenaer E-Commerce-Spezialist will mit der Ausgabe von 1,6 Millionen neuen Aktien seine klamme Firmenkasse aufbessern.

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  • dpa

Der angeschlagene Jenaer E-Commerce-Spezialist Intershop AG will mit der Ausgabe von 1,6 Millionen neuen Aktien seine klamme Firmenkasse aufbessern. Das Unternehmen kündigte damit am Donnerstag bereits die zweite Kapitalerhöhung innerhalb weniger Monate an. Sie soll nach Angaben von Vorstandschef Jürgen Schöttler zusätzlichen Spielraum für die Finanzierung des laufenden Geschäfts bringen und als "Signal an Kunden und Partner" dienen. Die liquiden Mittel der auf Programme für den elektronischen Handel im Internet spezialisierten Firma waren per Ende Juni nach erneuten Verlusten auf 2,3 Millionen Euro geschrumpft.

Bei Verhandlungen mit Kunden spiele die Kassenlage und damit die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens eine Rolle, sagte Intershop-Sprecherin Dana Schmidt. "1,6 Millionen Euro mehr Liquidität sind da schon von Bedeutung. Wir hatten die Gelegenheit zu einer Kapitalerhöhung und haben sie genutzt." Intershop hatte kürzlich einen Vertrag für einen Internet-Marktplatz mit NetCologne sowie eine Partnerschaft mit dem Linux-Anbieter Novell abgeschlossen.

Die neuen Aktien zum Preis von 1,00 Euro werden nach Firmenangaben von der VEM Aktienbank (München) platziert. Die Börse reagierte am Donnerstag zunächst mit Kursabschlägen auf die Transaktion. Danach stabilisierte sich der Kurs auf dem Vortageswert von 1,25 Euro.

Eine erste Kapitalerhöhung hatte Intershop im April Einnahmen von 3,8 Millionen Euro gebracht. Der Vorstand will als Ergebnis des eingeschlagenen Sparkurses im laufenden Geschäftsjahr erstmals ein ausgeglichenes Nettoergebnis vorweisen. Das einstige Aushängeschild der ostdeutschen Internet-Wirtschaft beschäftigt 235 Mitarbeiter. (dpa) / (jk)