Anonymisierendes Linux: Tails 5.7 ergänzt Metadaten-Reiniger
Neben den ĂĽblichen Updates der zentralen Tor-Software bringt das anonymisierende Tails-Linux in Version 5.7 ein neues Tool zum Entfernen von Metadaten mit.
Die zum anonymen Surfen und Arbeiten etwa auf fremden Rechnern gedachte Linux-Distribution Tails ist in Version 5.7 verfĂĽgbar. GroĂźe EntwicklungssprĂĽnge machen die Projekt-Maintainer wie ĂĽblich nicht, sondern aktualisieren im Wesentlichen die zentralen Software-Komponenten. In diesem Release hat jedoch ein nĂĽtzliches neues Werkzeug Einzug gehalten.
Verräterische Datenspuren
Um in Dateien, die Tails-Nutzerinnen und -Nutzer an andere versenden wollen, keine verräterischen Spuren zu hinterlassen, haben die Tails-Macher das Tool Metadaten-Reiniger zur Standardsoftware hinzugefügt. Es handelt sich um eine intuitiv bedienbare, einfache Benutzeroberfläche zum mächtigen Metadata Anonymisation Toolkit (MAT), das Tails schon länger beiliegt. Dieses war seit Tails 4 nur noch im Kontextmenü von Dateien aufrufbar.
Metadaten-Reiniger stellt eine sehr simple Oberfläche zur Verfügung, mit der sich die Metadaten aus den diversen unterstützten Dokument-Typen entfernen lassen. Von Office-Dokumenten über Bilder hin zu Videos reicht die Palette an unterstützten Dateien.
Die zentralen anonymisierenden Programme kommen ebenfalls in neuen, fehlerbereinigten Versionen daher. Sie enthalten auch die Sicherheitsfixes der zugrundeliegenden Programme. Der auf Firefox ESR basierende Tor Browser ist etwa in Version 11.5.8 dabei, das tor-System selbst trägt die Versionsnummer 0.4.7.11.
Aufräumarbeiten
Die mitgelieferten pdf-redact-tools waren defekt, weshalb die Projekt-Maintainer sie schlichtweg rausgeworfen haben. Zur Vereinfachung der Bedienung haben die Entwickler eine bessere Erklärung geschrieben, wie der Unsafe Browser zum Einloggen in ein lokales Netzwerk genutzt werden kann und einige Begriffe vom ersten Startbildschirm entfernt.
In der aktuellen Fassung ist weiterhin bereits ein Problem mit dem Fortschrittsbalken bei dem Verbindungsaufbau zum Tor-Netz bekannt. Es kann auftreten, wenn eine angepasste obfs4-Bridge zum EInsatz kommt. Dann kann der Fortschrittsbalken bei der 50 Prozent-Anzeige stecken bleiben und extrem langsam werden. Als Gegenmaßnahme sollen Betroffene den Tor-Verbindungsdialog einmal schließen und neu öffnen. Gegebenenfalls sollen sie eine andere obfs4-Brdige ausprobieren.
Wie ĂĽblich stellt das Tails-Projekt ISO-Abbilder fĂĽr DVDs und virtuelle Maschinen zum Download bereit und getrennt davon die Images fĂĽr USB-Sticks.
(dmk)