App Store: Apple setzt angekündigte Preiserhöhungen um

Aus 89-Cent-Apps werden 99-Cent-Programme, 49,99-Euro-Software legt auf 54,99 Euro zu: Wer nun bei Apple Mac- und iOS-Ware shoppt, zahlt teils deutlich drauf. Grund sind Umsatzsteuerveränderungen und schlechter Euro-Kurs.

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iPhone 6 und iPhone 6 Plus

Aktuelle iPhones.

(Bild: dpa, Christoph Schmidt)

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Apple hat die in dieser Woche angekündigten Preiserhöhungen in seinen App Stores für iOS und OS X in Europa in der Nacht zum Freitag umgesetzt. Dabei veränderte der Konzern sein gesamtes Kostenschema, das aus Preisstufen besteht. So bezahlt man für die billigsten kostenpflichtigen Programme in Deutschland künftig nicht mehr 89 Cent sondern 99 Cent. Aus 1,79-Euro-Apps werden 1,99-Euro-Apps, aus 9,99-Euro-Programmen 10,99-Programme und so weiter.

Im Schnitt geht es um rund 10 Prozent nach oben. Die Stufen scheinen nun denen in den USA zu entsprechen – obwohl der US-Dollar noch immer deutlich billiger ist als der Euro (aktueller Kurs am Freitagmorgen: 1,18 Dollar/Euro) und die Umsatzsteuer dort nicht eingepreist ist. Am stärksten im Geldbeutel wirkt sich die Verteuerung bei Profi-Apps aus. So kosten Mac- oder iOS-Programme, die bislang 49,99 Euro kosteten, nun etwa 54,99 Euro.

Apple begründete die Preiserhöhung in einem Schreiben an seine Entwickler mit zwei Argumenten. Zum einen müsse man die Kosten an den veränderten Euro-Kurs anpassen – tatsächlich hatte der vor einigen Tagen ein Neun-Jahres-Tief gegenüber dem Dollar markiert.

Zum anderen will Apple mit den neuen Preisen die neue Umsatzsteuerregelung der EU umsetzen. Dabei zahlen Käufer digitaler Waren nicht mehr die Umsatzsteuer des Landes, in dem der Verkäufer seinen Sitz hat. Stattdessen wird die Umsatzsteuer des Heimatlandes des Käufers fällig, was teils deutlich höhere Sätze bedingt. Apple hat eine Filiale in Luxemburg, die die App-Store-Verkäufe abwickelt; dort liegt die Umsatzsteuer niedriger als in vielen anderen EU-Ländern. Die Preiserhöhungen bei Apple betreffen die gesamte EU sowie Norwegen. Auch Kanadier müssen sie hinnehmen – dort, weil der kanadische Dollar gegenüber dem US-Dollar billiger wurde. Zudem gibt es in Russland wegen des Rubel-Absturzes neue Preisstufen. (bsc)