App-Store-Bezahlungen: Niederlande könnte Apple mehr als 50 Millionen aufbrummen

Seit Wochen hat sich der Konzern laut Wettbewerbsbehörde nicht an deren Beschlüsse gehalten. Nun könnte die Strafe noch höher ausfallen.

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Seit bald zehn Wochen bekommt Apple von der niederländischen Wettbewerbsbehörde Autoriteit Consument en Markt (ACM) alle sieben Tage eine neue Strafzahlung in Höhe von 5 Millionen Euro aufgebrummt. Der Grund: Apple hat laut Ansicht der Monopolwächter sein App-Store-Bezahlsystem für Anbieter von Dating-Apps nicht so geöffnet, wie die ACM dies in einem Beschluss Ende 2021 angeordnet hatte. Wie es nun in einem Bericht heißt, könnte die Strafe über die bislang festgesetzten 50 Millionen Euro steigen. Bis Ende voriger Woche waren bereits 45 Millionen zusammengekommen.

Versuche Apples, die ACM-Vorgaben im Dezember gerichtlich stoppen zu lassen, waren gescheitert. Seither hat der Konzern diese nur schleppend und für die App-Anbieter recht beschwerlich umgesetzt. So sollen Anbieter wie Tinder oder Match.com ganze 3 Prozent Provision sparen, wenn sie selbst Abbuchungen durchführen und nicht Apples In-App-Einkäufe nutzen. Weiterhin müssen sie genau buchführen und dem iPhone-Konzern stets melden, was eingenommen wurde, damit auf diese Beträge dann 27 Prozent Provision in Rechnung gestellt werden können.

Weitere Kritik von App-Herstellern gab es auch daran, dass Apple unter anderem verlangt, dass eigene Binaries nur für die Niederlande eingereicht werden, was den Entwicklungsaufwand erhöht. All das ist laut Ansicht der ACM nicht erlaubt und widerspricht den Festlegungen ihrer Beschlüsse von Herbst 2021. Aus diesem Grund wurde eine Strafzahlung nach der anderen verhängt.

Laut einer Stellungnahme der ACM gegenüber Reuters könnte die Summe, die nach Erreichen der 50 Millionen Euro fällig wird, noch höher ausfallen. Wie hoch genau, ist unklar – da die ACM aber keine Reaktion Apples zu verzeichnen scheint, könnten wieder Millionen fällig werden. Apple steht aktuell weltweit unter Druck, seine geschlossene Plattform zu öffnen. Zuletzt hatte die EU-Kommission ihren "Digital Markets Act" beschlossen, der unter anderem Interoperabilität zwischen Chat-Diensten anordnet.

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(bsc)