App-Store-Chef: Apple "behandelt alle Apps gleich"

Phil Schiller hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, Apple handele wettbewerbswidrig. Man habe Entwicklern neue Wege eröffnet.

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Apple Phil Schiller

Phil Schiller, hier mit iPhone.

(Bild: Bild: dpa, Screenshot: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Im Vorfeld einer Aussage des Apple-Chefs Tim Cook vor dem amerikanischen Parlament zu möglichem wettbewerbswidrigen Verhalten hat sich der Leiter des App Store, Phil Schiller, zu den Vorwürfen geäußert.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters betonte der Manager, der auch Leiter des weltweiten Marketings des iPhone-Konzerns ist, man behandele Anwendungen im App Store grundsätzlich gleich. Apple habe "einen Satz Regeln für Alle, keine Spezialverträge, keine Spezialbedingungen, keinen speziellen Code, alles betrifft alle Entwickler gleich."

Bei PC-Software sei dies nicht der Fall gewesen. "Da dachte niemand so. [Der App Store] war eine komplette Umkrempelung dessen, wie das ganze System funktionieren würde." Apple wehrt sich aktuell gegen Vorwürfe, den App Store für iOS, iPadOS und macOS monopolistisch zu führen. Sowohl in den USA als auch in der Europäischen Union gibt es aktuell Untersuchungen der Kartellbehörden.

Schiller betonte, die – teils sehr umstrittenen – App-Store-Reglen seien notwendig, da die Kunden über Apples Bezahlsystem einkauften. Die Kunden wollten ein sicheres und vertrauenswürdiges System. "Wir denken, auf diese Art ist die Privatsphäre der Kunden geschützt. Überlegen Sie mal, wie es wäre, wenn man Kreditkartenangaben und Bezahldaten in jede einzelne App eingeben müsste."

Apple erhält für Bezahlungen und Verkäufe im App Store grundsätzlich eine Provision von 30 Prozent. Bei Abos, die über ein Jahr laufen, reduziert sich der Satz auf 15 Prozent. Apple unterstrich in der Vergangenheit, das auch die Konkurrenzdienste ähnliche Preise haben – allerdings nahmen die schlicht Apple zum Vorbild. Schiller räumte ein, dass es hier und da auch Ausnahmen für die App-Store-Regeln gibt.

So erlaubt man seit 2018 Microsoft, Minecraft-Accounts, die extern bezahlt werden, auch auf dem iPhone. Direktzahlungen sind bei ausgewählten Videodiensten möglich – sogar zum Ärger mancher Nutzer, denen die sichere Umgebung des App Store fehlt. Schiller betonte, dass Apples Provision auch dazu dient, ein robustes Ökosystem für Entwickler zu schaffen. (bsc)