App Store: Reduzierte Provision kostet Apple angeblich wenig

Einer Berechnung zufolge macht der iPhone-Konzern durch Einführung einer neuen Gebührenordnung für kleine Entwickler kaum weniger Umsatz.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples entwicklerfreundliche Aktion, bei Umsätzen von bis zu einer Million US-Dollar im Jahr die zu zahlende App-Store-Provision zu halbieren, ist eine gute PR-Kampagne. Wirklich viel zu kosten scheint sie den Konzern aber nicht. Das geht zumindest aus einer Untersuchung hervor, die vom bekannten App-Analyse-Unternehmen Sensor Tower durchgeführt wurde.

Demnach ist damit zu rechnen, dass der Gesamtumsatz im App Store um weniger als fünf Prozent schrumpft. Von Außen sehen die Auswirkungen der Reduktion deutlich größer aus: Kleine Entwickler müssen im Rahmen des "App Store Small Business Program" bei Erfüllung bestimmter Vorgaben nämlich nur noch 15 statt 30 Prozent Gebühr an Apple zahlen. Dieser Satz fällt regulär für Bezahl-Apps sowie bei In-App-Verkäufen plus im ersten Jahr bei Abonnements (danach: 15 Prozent, wenn der User dabei bleibt) an. Die neue Gebührenordnung gilt seit dem 1. Januar.

Wie Sensor Tower nun errechnet hat, wäre Apple im Jahr 2020 so theoretisch ein Umsatz von rund 600 Millionen Dollar verloren gegangen. Das wären nur 2,7 Prozent des Gesamtumsatzes mit App-Gebühren von geschätzt 21,7 Milliarden Dollar gewesen. Der Grund: Die Apps, die das meiste Geld im App Store verdienen, werden weiterhin besagte 30 Prozent an Apple bezahlen müssen.

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Die von Sensor Tower errechneten Zahlen gehen auf eigene Analysen sowie von Apps empfangene Daten zurück, nicht jedoch auf Apples tatsächliche Werte, die der Konzern geheim hält. Laut anderen Analysen verdienen angeblich 98 Prozent aller Entwickler weniger als eine Million Dollar im Jahr mit ihren Apps. Sensor Tower rechnet weiterhin damit, dass der App Store im Jahr 2020 einen Gesamtumsatz von 72 Milliarden Dollar erreicht hat. Das meiste Geld wurde dabei in den Kategorien Unterhaltung und Spiele verdient.

Der Trend zur Gebührenreduktion hat unterdessen auch Google erreicht. Dort werden kleine Entwickler künftig ebenfalls nur 15 Prozent Provision zahlen müssen. Allerdings gibt sich der Suchriese etwas freundlicher als Apple: Während man dort mit allen Umsätzen sofort aus der 15-Prozent-Gebühr herausfällt, sobald der Umsatz über eine gewisse Grenze steigt, dürfen Google-Play-Store-Verkäufer die 15 Prozent zumindest für die erste Million Dollar Umsatz stets behalten. (bsc)