App-Store-Regeln: EU-Kommission sieht angeblich Wettbewerbsverstöße bei Apple

Europäische Wettbewerbshüter wollen laut einem Bericht kartellrechtliche Vorwürfe gegen Apple vorbringen. Es gehe um umstrittene Vorgaben rund um In-App-Käufe.

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(Bild: Sukrita Rungroj/Shutterstock.com)

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Apples Regeln für App-Anbieter könnten gegen EU-Recht verstoßen. Zwei Jahre nach einer Beschwerde des Streaming-Marktführers Spotify wird die EU-Kommission nun angeblich wettbewerbsrechtliche Vorwürfe gegen Apple erheben, eine entsprechende Ankündigung sei derzeit für das Ende der laufenden Woche angesetzt, wie die Financial Times unter Berufung auf informierte Personen berichtet. Es handele sich dabei um eines der größten Kartellverfahren gegen einen US-Konzern in Europa.

Als Plattformbetreiber verschaffe sich Apple "an jeder Ecke unfaire Vorteile", hieß es bei Spotify vor zwei Jahren. Der Musikdienst moniert im Kern, dass Apple für den Verkauf digitaler Inhalte in Apps die Verwendung seiner In-App-Kaufschnittstelle vorschreibt und dadurch bis zu 30 Prozent Provision einbehalten kann. Das sei besonders für direkte Konkurrenten nachteilig, da Apple für den eigenen Musikstreaming-Dienst keine derartige zusätzliche Provision abführen muss.

Zudem ist App-Anbietern in iOS-Apps untersagt, auf externe Angebote für einen Aboabschluss zu verweisen, etwa durch einen Link auf eine Webseite.

"Es scheint, als habe Apple beim Vertrieb von Apps und Inhalten an Nutzer der beliebten Apple-Geräte die Rolle eines Gatekeepers eingenommen", betonte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, als die kartellrechtliche Untersuchung gegen Apple im vergangenen Jahr eingeleitet wurde. Die Kommission scheint Apples Vorgaben besonders in Hinblick auf Branchen zu beleuchten, in denen der iPhone-Konzern auch mit eigenen Abo-Diensten und Inhalteangeboten präsent ist. Dazu gehören inzwischen neben Musik und E-Books auch Video-Streaming, Magazine, Spiele und ein Dienst mit Fitnessvideos.

Welche Apple-Regeln die EU-Kommission konkret bemängeln will, lässt der Bericht der Financial Times offen. Die Wettbewerbshüter prüfen parallel in einer weiteren Untersuchung, ob Apple die NFC-Schnittstelle für Apple Pay in unzulässiger Form abschottet.

Apple wies die Vorwürfe zu seinen App-Store-Regeln im vergangenen Jahr als "haltlose Beschwerden einiger weniger Unternehmen" zurück. Diese würden nur "einen Freifahrschein wollen". Spotifys Ziel sei es, "mehr Geld mit der Arbeit anderer zu verdienen", dafür würde man versuchen, sowohl den App Store als auch Musiker "auszuquetschen".

(lbe)