App Store: Twitter wird zu X – dank Sondergenehmigung

Seit dem Wochenende heißt die ehemalige Twitter-App in Apples App Store nun X. Das Rebranding war für die Elon-Musk-Firma gar nicht so einfach.

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X im App Store

X im App Store.

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Der "Tag X" ist da: Wie angekündigt hat Twitter-Aufkäufer Elon Musk den Kurzmitteilungsdienst nun auch in Apples App Store für iPhone und iPad umbenennen lassen. Seit dem Wochenende zeigt die App in der neuen Version 10.0 nicht nur das – bislang nicht wirklich beliebte – X-Logo als Icon, sondern heißt auch entsprechend. Hersteller ist (natürlich) die X Corporation. Allerdings hatte das Unternehmen einige Schwierigkeiten, vom Namen Twitter wegzuwechseln. Denn die Art des Namens der App ist laut bisheriger Erfahrung für iOS- und iPadOS-Developer eigentlich gar nicht erlaubt. Für X wäre das eher schlecht gewesen, hat die Firma doch über 450 Millionen Nutzer, von denen ein nicht gerade geringer Teil das iPhone verwendet.

Der Grund für die Probleme: Die X-App heißt wirklich nur "X" und dieser Name besteht aus nur einem Zeichen. Im App Store ist es allerdings bislang üblich, dass eine Anwendung mindestens zwei Zeichen im Namen hat. Nach der Logo-Änderung im Icon in der vergangenen Woche hieß die X-App entsprechend auch noch einige Zeit "Twitter", doch mit dem Wochenende änderte sich dies. Das heißt: Die X Corporation muss von Apples App-Review-Abteilung eine Sondergenehmigung erhalten haben, wie unter anderem das Apple-Blog 9to5Mac berichtet.

Laut der App-Store-Regeln (App Review Guidelines) sind Apps mit nur einem Zeichen im Titel zwar nicht grundsätzlich verboten. Hier heißt es nur, dass 30 Zeichen das Maximum sind. Allerdings erlaubte Apple bis zum Wochenende Developern schlicht nicht, App-Namen mit nur einem Zeichen zu verwenden – entsprechende Einreichungen via App Connect wurden zurückgewiesen. Dabei geht es um den sogenannten Marketingnamen, der im App Store auftaucht – nicht die Bezeichnung auf dem Homescreen, die bereits ein Zeichen haben durfte.

Wie es konkret zu der Sondergenehmigung kam, wissen nur Apple und das X-Entwicklerteam. Angaben dazu gab es bislang nicht. Es gilt jedoch als ausgemacht, dass nur eine derart große App wie X eine solche Sonderbehandlung erhalten würde – und nicht jeder dahergelaufene Developer. Allerdings ist genau dies es, was Apple vermeiden will – der Konzern pocht stets darauf, er behandele alle Entwickler gleich.

Das Ende des Twitter-Vogels ("Larry Bird") bringt den Start von Musks Plan, seinen Kurznachrichtendienst zur Super-App zu machen. Er hat dabei die chinesische App WeChat (Wēixìn) im Blick, die sich aus einer Twitter-ähnlichen Plattform zu einer Software mauserte, die in der Volksrepublik für nahezu alle Dinge des täglichen Lebens verwendet wird, vom Bezahlen über das Shoppen bis hin zu virtuellen Behörden- und Arztgängen. Die Bewertung von X im deutschen App Store fällt mit 4,5 von 5 Sternen derzeit übrigens (noch) gut aus.

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(bsc)