App erlaubt Zugriff auf hohe Bildschirmhelligkeit bei Mini-LED-Screens von Apple
MacBook Pro M1 2021 und Pro Display XDR erreichen dauerhaft bis zu 1000 Candela – allerdings fehlt dazu eine Konfigurationsoption. Eine neue Software kann es.
Apple liefert aktuell zwei für macOS gedachte Geräte aus, die Mini-LED-Backlights enthalten: Das mindestens 5500 Euro teure Pro Display XDR von 2019 sowie das MacBook Pro mit M1 Max oder M1 Pro von 2021 mit 14 und 16 Zoll. Beide Gerätelinien verfügen über eine besonders helle Hintergrundbeleuchtung, die laut Hersteller eine dauerhafte ("sustained") Vollbildhelligkeit von bis zu 1000 Candela erlaubt – mit Spitzenwerten von bis zu 1600 Candela.
Allerdings sieht man diese Helligkeit nur dann, wenn man HDR-Videos in bestimmten Apps – beispielsweise YouTube im Browser Safari – anschaut, standardmäßig aktivierbar ist der Modus nicht. Ein neues Tool ändert das nun.
1000 statt 500 Candela
Die App namens Vivid soll die Helligkeit der beiden genannten Gerätelinien verdoppeln – und wirkt im Test durchaus beeindruckend. So hat sie einen Split-Screen-Modus an Bord, mit dem man sehen kann, wie groß der Unterschied ist. Standardmäßig leuchten Pro Display XDR und die aktuellen MacBook-Pro-Modelle nämlich nur mit 500 Candela, also ungefähr der halben Helligkeit, die eigentlich möglich wäre.
Vivid erschließt das Mehr an Helligkeit über die reguläre Helligkeitseinstellung der Geräte: Man klickt sich einfach weiter nach oben. Umgesetzt haben das die Macher über einen Trick: Sie setzen Apples Grafikengine Metal dazu ein, die sogenannten Extended-Brightness-Modi zu erreichen. Dies ist auch außerhalb einer App nutzbar, wie die Entwickler von Vivid sagen. Die App läuft dazu im Hintergrund.
Achtung, Akku
Die verdoppelte Helligkeit hat natürlich Auswirkungen auf das System. Bei Verwendung eines MacBook Pro mit M1 Pro oder M1 Max dürften man bei einer längeren Verwendung des Extended-Brightness-Modus eine deutliche Reduktion der Akkulaufzeit spüren. Zudem kann sich das System bei Überhitzung automatisch auf 500 Candela zurücksetzen.
Ob die hohe Helligkeit negative Auswirkungen auf die Lebensdauer des Panels hat, ist ebenfalls unklar – wer ein Pro Display XDR oder ein MacBook Pro erworben hat, dürfte aber damit rechnen können, dass das Schneiden von HDR-Videos mit voller Helligkeit möglich ist. Warum Apple nicht einen einfachen Schalter zur Erreichung der 1000 Candela implementiert hat, bleibt unklar. Dennoch verwenden Nutzer Vivid auf eigene Gefahr. Die App kostet aktuell 15 Euro.
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(bsc)