Apple-Händler Gravis verkauft künftig auch Produkte der Apple-Konkurrenz

Die von Freenet übernommende Mac-Kette wird umgebaut. In den Läden sollen bald unter anderem Sony-Geräte angeboten werden, meldet das "Handelsblatt".

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Nach dem Aufkauf von Gravis durch den Mobilfunkanbieter Freenet will dieser die Apple-Kette nun umbauen. Wie das Handelsblatt in seiner Dienstagsausgabe meldet, sollen in den Filialen des traditionsreichen Händlers, der im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 14 Prozent Marktanteil im hiesigen Apple-Retail-Geschäft hatte, künftig auch Produkte der Konkurrenz des iPhone- und Mac-Herstellers verkauft werden. Den Anfang macht demnach Hardware des Elektronikriesen Sony. Welche Produkte genau in das Sortiment aufgenommen werden, blieb zunächst unklar – die Japaner bauen unter anderem Smartphones und Tablets mit Android-Betriebssystem.

Andere Hersteller sollten "schon bald" folgen, heißt es weiter. "Unser Ziel ist es, dass Kunden in drei Jahren in den Gravis-Läden alle großen relevanten Ökosysteme finden", sagte Freenet-Chef Christoph Vilanek dem Handelsblatt.

Freenet-Filiale mit Apple-Hardware.

(Bild: Gravis)

Freenet versucht momentan, sich zum "Digital-Lifestyle"-Anbieter umzupositionieren. Aktuell werden in den Mobilcom-Debitel-Shops, von denen es bundesweit knapp 550 gibt, auch schon Zubehörartikel angeboten. Mit dem zweiten Standbein wolle Firmenchef Vilanek den schleichenden Umsatzverlust aus dem Mobilfunk-Geschäft kompensieren, so der Zeitungsbericht. "Es reicht nicht mehr, nur noch Simkarten-Verteiler zu sein", sage er.

Es ist unklar, wie die Gravis-Kunden auf die Hardware der Apple-Konkurrenten reagieren werden. Bislang ist das Unternehmen bei Rechnern, Smartphones und Tablets klar auf Cupertino ausgerichtet. Konkurrenten wie etwa Cyberport bieten schon seit Jahren auch Hardware für andere Betriebssysteme. Laut Handelsblatt plant Gravis in diesem Jahr mit einem Umsatz von "deutlich über" 200 Millionen Euro. Momentan hat die Kette 28 Filialen. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach Apple mitreden will, was den Vertrieb der eigenen Produkte über die Freenet-Shops anbetrifft. (bsc)