Apple Intelligence: Kommt die KI-Siri erst mit iOS 18.4?

Apple soll mit seiner KI-Offensive noch weit von der Ziellinie entfernt sein. Die KI-Siri wird gar erst im Frühjahr 2025 erwartet – und vorerst nur in den USA.

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Logo und Icon von Apple Intelligence

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Nicht nur Europäer müssen sich angesichts des DMA-Konflikts zwischen Apple und der EU in Sachen Apple Intelligence in Geduld üben. Auch international ist zumindest bei einigen der angekündigten KI-Funktionen Gelassenheit gefragt – allerdings deshalb, weil Apple schlichtweg die Funktionen noch in Arbeit hat. Neuen Informationen zufolge soll etwa der mit Künstlicher Intelligenz runderneuerte Sprachassistent Siri deshalb erst im nächsten Frühjahr in den USA sein Debüt feiern.

Sofern die der US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg zugespielten Informationen stimmen, ist mit der Intelligence-Siri erst mit iOS 18.4 zu rechnen – also weit nach der Veröffentlichung von iOS 18, die für September dieses Jahres erwartet wird. Dies berichtete der Journalist Mark Gurman am Wochenende in seinem Power-on-Newsletter. Gurman sagte aufgrund seiner guten Quellen bei Apple in den vergangenen Monaten bereits viele Neuvorstellungen Apples im Vorfeld akkurat voraus.

Dass Apple bei seiner Intelligence noch Zeit braucht, ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Schon jetzt ist erkennbar, dass die KI-Funktionen, deren erster Schwung für Herbst angekündigt wurde, noch alles andere als bereit sind. In den aktuellen Entwickler-Betas ist noch keine Spur von Apple-Intelligence-Funktionen. Dies ließ Apple bereits auf der Entwicklerkonferenz WWDC durchblicken. Wann im Sommer die ersten Funktionen zum Ausprobieren bereit sind, ist unklar – vielleicht wird es schon mit der ersten Public Beta, die in Kürze erwartet wird, soweit sein.

Die Sprachassistenz des iPhones hingegen braucht laut Gurman deutlich mehr Zeit. Künftig soll Siri natürliche Sprache verstehen und Bezüge herstellen können. Auch soll es eine bessere Verzahnung mit anderen Apps geben. Neben den anderen KI-Funktionen wie etwa zur Bilderzeugung, zum Erstellen individueller Emojis (Genmoji) oder zur Textkorrektur ist die KI-Siri das Aushängeschild der KI-Offensive Apples. Dass sie erst im Frühjahr 2025 kommen soll, nährt Spekulationen der Fachwelt, dass Apple sich angesichts des Wettbewerbsdrucks durch OpenAI und Google für eine sehr frühzeitige Ankündigung der Apple Intelligence entschieden hat – und sie unter anderem Umständen womöglich erst im Sommer 2025 vorgestellt hätte.

Für Europäer ist in Sachen Apple Intelligence im Moment ohnehin noch kein Land in Sicht. Apple hat angekündigt, dass es sein könnte, dass die Interoperabilitätsanforderungen des Digital Markets Act (DMA) einer Einführung im Herbst im Wege stehen. Dies wiegt insofern nicht ganz so schwer, weil anfangs sowieso nur US-Englisch als Sprache bereitstehen soll. Mit weiteren Sprachen ist dann womöglich erst im Jahr 2025 zu rechnen.

Wer auf die KI-Siri oder die KI-Funktionen auf anderen Apple-Geräten als iPhone, iPad und Mac spekuliert, muss ebenfalls warten. Eine Integration auf dem HomePod soll aktuell nicht vorgesehen sein – womöglich könnte die bessere KI aber ein Feature auf einem neuen smarten Lautsprecher mit Bildschirm sein, war jüngst zu hören. Auch Apples räumlicher Computer, die Vision Pro, muss vorerst ohne Intelligence auskommen.

(mki)