Apple-Mitarbeiter beschweren sich bei US-Arbeitnehmerschutzbehörde
Das National Labor Relations Board prüft zwei Beschwerden, die Mitarbeiterinnen gegen Apple erhoben haben. Es geht um Vorwürfe von Belästigung am Arbeitsplatz.
Apple-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen verstärkt gegen die Verschwiegenheitskultur des Konzerns mobil: Zwei Mitarbeiterinnen haben sich mit Beschwerden an die US-Arbeitnehmerschutzbehörde National Labor Relations Board (NLRB) gewandt, wie diese bestätigte – die Vorwürfe werden nun untersucht.
In einem Fall geht es um angebliche Belästigungen am Arbeitsplatz durch einen Manager, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Nach Angabe der von Apple freigestellten Mitarbeiterin wurden ihr in Reaktion auf eine interne Beschwerde über das Verhalten des Managers dann unliebsame Aufgaben zugeteilt und der eigentliche Job an Kollegen übertragen.
Apple verspricht Untersuchung
Eine andere Apple-Mitarbeiterin hat sich bei der NLRB darüber beschwert, dass Apple offenbar mehrfach gegen Umfragen zu Lohngerechtigkeit vorgegangen ist. Auf das Organisieren von Mitarbeitern, um auf interne Missstände aufmerksam zu machen, reagiere der Konzern mit "Zwangsmaßnahmen" und "unterdrückenden Aktivitäten" – die Organisatoren seien dadurch Belästigungen und Missbrauch ausgesetzt. Man nehme "alle Bedenken ernst" und untersuche diese sorgfältig, teilte Apple in einer Stellungnahme gegenüber Reuters mit.
Die NLRB untersucht alle vorgebrachten Beschwerden, ein Verfahren gegen Apple wurde bislang nicht eingeleitet.
Apple-Mitarbeiter schlieĂźen sich zusammen
Apple-Mitarbeiter machen erst seit wenigen Monaten ihrem Ärger über Unternehmensentscheidungen oder interne Unstimmigkeiten auch öffentlich Luft. Über Hashtags wie #AppleToo, Discord-Server, interne Slack-Kanäle und Webseiten haben Mitarbeiter begonnen, sich zu organisieren und Erlebnisse auszutauschen. Apples Kultur der Geheimhaltung schaffe für manche Mitarbeiter – besonders Minderheiten – eine "einschüchternde Festung", zudem würden Beschwerden intern nicht gehört, heißt es. Die Angestellten fordern, dass das Unternehmen verstärkt gegen strukturelle Probleme und Benachteiligungen vorgeht.
(lbe)