Apple Pay: Weiter Warten auf die Volksbanken

Während Sparkassen-Nutzer seit Monaten mittels iPhone und Co, zahlen können, warten Kunden der Genossenschaftsbanken noch immer. Das Management macht Hoffnung.

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Apple Pay

Apple Pay gehört für viele Deutsche längst zum Alltag.

(Bild: dpa, How Hwee Young/EPA)

Lesezeit: 3 Min.

Die meisten größeren Banken in Deutschland unterstützen mittlerweile Apple Pay – inklusive der Sparkassen-Finanzgruppe, die sich lange gegen den NFC-basierten Bezahldienst für Apple-Geräte sträubte. Schon seit Anfang Dezember sind die 530 Mitglieder des Verbundes dabei. Wer jedoch weiterhin fehlt, sind die Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken – und das könnte noch eine Weile so bleiben.

Wie deren Bundesverband (BVR) im Rahmen einer Videokonferenz zur Jahresbilanz 2019 am Dienstag mitteilte, gibt es hierzu keine neuen Angaben zu vermelden. Bei der bereits für das vergangene Jahr avisierten Einführung von Apple Pay legt sich der BVR weiterhin nicht auf einen Termin fest. Das Bezahlverfahren für iPhone oder Apple Watch werde für die Genossenschaftsbanken bald kommen, sagte die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Marija Kolak: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran." Apple Pay gibt es seit Ende 2018 in Deutschland.

Die Volksbanken hatten sich zuletzt vor vier Monaten zu dem Thema geäußert. Damals hieß es, dass sich der Start von Apple Pay bei den genossenschaftlich organisierten Geldhäusern bis ins Jahr 2020 verzögere. [Die] "technische Implementierung dauert leider länger als geplant", hieß es damals. "Wir entschuldigen uns bei allen, die sich darauf freuen." Nähere Angaben zur Fertigstellung der Implementierung wurden auch damals nicht gemacht – und auch im Dezember wurde davon gesprochen, dass die Techniker mit "Hochdruck" an dem Problem arbeiteten.

Wo Apple Pay startet, wird der Dienst von der Kundschaft oft schnell angenommen. So meldeten die Sparkassen schon kurz nach dem Start über 200.000 Nutzer für den Service. Das sei "weit über Plan", so Insider. Gerade aktuell in der Corona-Krise erfreut sich der Dienst großer Beliebtheit. Kunden müssen Kartenterminals dank Apple Pay nicht berühren, auch die Eingabe der PIN ist selbst bei größeren Beträgen meist nicht notwendig, weil sich der Nutzer gegenüber seinem eigenen Gerät authentifiziert – entweder per PIN beim Anlegen seiner Apple Watch oder mittels Fingerabdruck (Touch ID) oder Gesichtserkennung (Face ID) auf seinem iPhone.

Weiterhin unklar ist, wann EC-Karten von Apple Pay unterstützt werden. Hierfür hatten sich die Sparkassen stark gemacht – und auch Apple hatte signalisiert, an einer Umsetzung interessiert zu sein. Apple Pay war zuletzt durch die Bundesregierung unter Druck geraten – im Rahmen einer neuen Verordnung soll der Konzern gezwungen werden, seine NFC-Schnittstelle auch für andere Bezahldienste zu öffnen, wie dies bereits bei Android der Fall ist. (mit Material der dpa)

(bsc)