Apple Silicon: Microsoft verteilt natives Teams
Auf Macs mit M1 und M2 sollte sich der Client der Kollaborationswerkzeugs nun flotter anfühlen. Ein Treiber verbleibt allerdings in der Intel-Welt.
Microsoft ist derzeit dabei, eine neue Teams-Version für macOS zu verteilen, die endlich nativ auf Apple-Silicon-Maschinen läuft – fast zwei Jahre, nachdem diese Macs erstmals auf den Markt gekommen waren. Der Windows- und Office-Konzern hatte ursprünglich angekündigt, den "Switch" hin zur M1- beziehungsweise M2-Architektur bis September vorzunehmen. Zuvor lief Teams nur im Rosetta-Emulationsmodus in der alten Intel-Version auf den neuen Maschinen.
Unverhofft kommt manchmal
Wie ein Blick in die Aktivitätsanzeige von macOS zeigt, ist die in den letzten Tagen verteilte Version 1.5.00.20352, die keine Beta mehr ist, nun erstmals mit der Architekturangabe "Apple" versehen. Wieso hier Microsoft schneller vorgeht als ursprünglich geplant, wurde zunächst nicht kommuniziert. Letzte Woche hieß es laut Roadmap noch, dass man sich für die Anpassung von Teams an Apple Silicon mehrere weitere Monate Zeit lassen werde.
Alle zentralen Prozesse von Teams sind jetzt nativ. Das betrifft das Hauptprogramm, aber auch die Hilfsanwendungen samt Renderer- und GPU-Prozessen. Allein ein Bereich ist bislang noch in der Intel-Welt stecken geblieben: Ein eigener Core-Audio-Treiber, den Microsoft für Teams – offenbar im Rahmen von dessen Sprach- und Video-Chat-Funktion – installiert. Der mittels launchd aktivierte Treiber namens MSTeamsAudioDevice.driver läuft weiterhin nicht nativ auf Apple Silicon. Welche konkreten Auswirkungen dies hat und ob auch dieser Prozess noch einen Switch aus der Intel-Welt hinlegen wird, bleibt abzuwarten. Möglicherweise lässt sich Microsoft hierfür bis September Zeit. Das Teams-Update lässt sich nicht automatisch anstoßen, es landet automatisch auf dem Rechner. Alternativ kann man den Client auch erneut herunterladen.
Teams hat auf M1- und M2-Macs mächtig genervt
Nutzer hatten über viele Monate teils massive Kritik an Teams auf den eigentlich sehr schnellen M1- und M2-Maschinen geübt. Dies betraf sowohl den Start der App, der 20 bis 30 Sekunden dauern konnte, als auch die reguläre Bedienung, etwa das Umschalten zwischen Chats und Teams. Auf manchen Macs konnte zudem durch die Anwendung das ganze System ausgebremst werden, was teilweise zu der Empfehlung führte, den nativen Client ganz aufzugeben und lieber in einem Browser zu arbeiten.
Microsoft hatte seine Office-Produkte relativ schnell an Apple Silicon angepasst, bei Teams aber deutlich länger gebraucht. Die aktuelle Teams-Version arbeitet als Electron-App. Das muss allerdings nicht der Grund gewesen sein, da das Framework längst für Apple Silicon vorliegt. Die neue Teams-Version zeigt sich nun in der Nutzung deutlich flotter, das gilt sowohl für den Start als auch simple Dinge wie den Fensterwechsel. Ein Feature fehlt allerdings nach wie vor: Die Möglichkeit, mehr als einen Business-Account zu hinterlegen. Dies ist nach wie vor nur in der Mobilversion der Anwendung möglich – was etwa Firmen oder Einzelunternehmer mit mehreren Kunden, die Teams nutzen, äußerst stört.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
(bsc)