Apple-Store-Geiselnahme in Amsterdam: Täter stirbt an Verletzungen

Der Mann, der 200 Millionen Euro in Kryptowährung gefordert hat, wurde von einem Behördenfahrzeug angefahren. Er sei nun verstorben, hieß es vom Staatsanwalt.

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Blick in den Apple Store Amsterdam.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Schlimme Konsequenzen eines schweren Verbrechens: Die Geiselnahme im zentralen Amsterdamer Apple Store, die in der Nacht zum Mittwoch beendet worden war, hat ein Todesopfer gefordert. Es handelt sich um den 27jährigen Täter selbst.

Wie der Staatsanwalt am Mittwochabend mitteilte, sei der Niederländer an seinen schweren Verletzungen verstorben. Er war mit Waffen in das Geschäft des iPhone-Konzerns am Leidseplein eingedrungen und hatte rund 70 Geiseln genommen, von denen die meisten hatten fliehen können. Zuletzt hatte er stundenlang einen Mann mit bulgarischen Wurzeln festgehalten und gedroht, sich mit ihm in die Luft zu sprengen. Er verlangte 200 Millionen Euro in Kryptowährung.

Schließlich gelang es dem Opfer, sich zu befreien, als die Polizei dem Geiselnehmer Lebensmittel mithilfe eines Roboters übergeben wollte – der an den Händen gefesselte Mann lief aus dem Geschäft. Der Täter verfolgte die Geisel zu Fuß und wurde dabei von einem in der Nähe geparkten zivilen Polizeifahrzeug, ein gepanzerter X5 von BMW, in schneller Fahrt abgefangen und angefahren, wie auf Videos in sozialen Medien zu sehen war. Das Opfer entkam laut Polizeiangaben unverletzt. Der Täter blieb auf der Straße liegen, wurde festgenommen und ins Krankenhaus eingeliefert. Dort verstarb er dann am Mittwochabend an schweren Verletzungen, wie es hieß.

Unterdessen wurden weitere Details über die Bewaffnung des Apple-Store-Geiselnehmers bekannt. Laut Angaben der Polizei hatte er neben Handfeuerwaffen tatsächlich echten Sprengstoff dabei, der sich in seiner Kleidung befand. Allerdings handelte es sich laut der Amsterdamer Polizei nicht um eine funktionierende Bombe.

Der Täter sei bereits mehrfach vorbestraft gewesen. Apple hatte sich in einem Statement bei den lokalen Behörden bedankt. "Unsere Teams und Kunden reagierten schnell und zeigten unglaubliche Stärke und Entschlossenheit." Man sei "sehr dankbar für die Unterstützung und Zuwendung, die sie sich gegenseitig unter diesen herausfordernden Umständen gezeigt haben". Der Laden ist aktuell noch geschlossen, soll laut Apple-Angaben aber am Montag wieder eröffnet werden.

(bsc)