Apple Watch: 3D-Druck und andere neue Produktionsmethoden

Apples Produktionsverfahren bei seiner Computeruhr werden offenbar modernisiert: Statt CNC-Fräsen sollen ganze Bauteile bald ausgedruckt werden, heißt es.

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User mit Apple Watch Ultra

User mit Apple Watch Ultra.

(Bild: Apple)

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Apple plant, die Herstellung der Apple Watch zu vereinfachen und gleichzeitig nachhaltiger zu machen. Dabei sollen neuartige 3D-Druck-Verfahren zum Einsatz kommen, berichtet der Bloomberg-Journalist Mark Gurman in seinem Newsletter vom Wochenende. Die Technik soll die bei den aktuell verwendeten CNC-Fräsverfahren anfallenden Restmengen an Metallen nicht mehr anfallen lassen, die derzeit stets recycelt werden müssen.

Der iPhone-Hersteller testet laut Gurman den Einsatz von 3D-Druckern explizit für die Herstellung von Gerätegehäusen. Dies könne "eine der bedeutendsten Änderungen in der Lieferkette von Apple seit Jahren" werden, behauptet er unter Berufung auf informierte Kreise. Das System spare einen "großen Prozentsatz an Metall" ein. Apple will demnach Edelstahl oder Titan direkt in die gewünschte Form bringen, anstatt "riesige Platten an Material" zu zerkleinern.

Laut dem Bericht soll bereits in diesem Jahr versucht werden, zumindest Teile der Stahlvariante der im September erwarteteb Series 9 auf diese Art herzustellen. 2024 werde das Verfahren dann auf die Apple Watch Ultra aus Titan ausgeweitet. "Eines Tages könnte das Verfahren sogar auf iPhones und iPads angewendet werden", schreibt Gurman weiter.

Das neue Verfahren soll auch die Herstellungszeiten für Gehäuse der Apple Watch reduzieren. Das 3D-Druck-Verfahren ist schneller als eine CNC-Fräse, hieß es. Bislang habe Apple für seine Edelstahluhren, die etwa 10 Prozent der gesamten Produktlinie ausmachen, einen konventionelleren Fertigungsansatz gewählt. In einem Schmiedeverfahren werden dabei zunächst Materialblöcke zu kleineren Blöcken geformt, die in etwa der Größe des Gehäuses entspricht. Anschließend kommt eine CNC-Fräse zum Einsatz.

Das 3D-Druck-Verfahren soll das sogenannte Binder Jetting sein, bei dem das Gehäuse fast vollständig in einer Maschine aufgebaut wird. Ein Metallpulver wird dabei gesintert – also unter Hitze und Druck gesetzt. Endergebnis soll ein Apple-Watch-Gehäuse sein, das sich wie traditioneller Stahl anfühlt. Anschließend werden Löcher und andere Elemente ausgefräst, wie man dies bereits von CNC-Verfahren kennt. Der Prozess ist schneller und produziert nur wenig zu recycelndes Material.

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(bsc)