Apple Watch 7 zerlegt: Neuerungen bei Display und Akku, Diagnoseport gestrichen
Ein Teardown enthüllt das Innenleben der Smartwatch mitsamt Batteriekapazität. Apples Series 7 verzichtet erstmals auf einen physischen Anschluss.
Der innere Aufbau von Apples jüngster Smartwatch-Generation Series 7 orientiert sich am Vorgänger Series 6, weist aber signifikante Neuerungen auf. Das erklärt der Reparaturdienstleister iFixit nach einem ersten Teardown. Zu den auffälligsten Änderungen zählt das Fehlen des Diagnoseports, der sich in allen vorausgehenden Apple-Uhren hinter der unteren Armbandhalterung verbirgt. Die Apple Watch 7 ist damit die erste Apple-Watch, die ganz ohne physischen Anschluss auskommt.
Funk statt physischer Port
Vorab war bekannt geworden, dass die neue Watch über eine zusätzliche Funktechnik verfügt und über das 60,5-GHz-Band kommunizieren kann – offenbar mit einer speziellen Docking-Station, die Apple zu internen Zwecken entwickelt hat. Ein ehemaliger Apple-Entwickler, der iFixits Teardown begleitete, zeigte sich überrascht davon, dass der Diagnoseport entfernt wurde, schließlich spiele dieser eine zentrale Rolle bei Produktion und Einrichtung der Uhren sowie bei der Diagnose möglicher Probleme. Beobachter sehen die Entfernung des Ports auch als Testlauf für ein künftiges iPhone, das so ebenfalls ohne jeglichen physischen Anschluss auskommen könnte.
Der fehlende Port verringert zudem die Möglichkeit, dass Fremdkörper in das Gehäuse eindringen. Auch das Lautsprechermodul ist nun offenbar besser gegen Partikel geschützt: Apple verspricht bei der Series 7 erstmals Staubschutz nach der IP-Schutzklasse IPX6. Es wird aber spekuliert, dass schon vorausgehende Generationen der Uhr ähnlich staubdicht sind, der Hersteller das nur nicht durch ein Testverfahren zertifizieren ließ. Die Tests zur Wasserbeständigkeit, die die Watch bereits erfüllt (wassergeschützt bis 50 Meter nach ISO Norm 22810:2010), seien sowieso deutlich schwieriger zu bestehen als die Staubprüfung, merkt iFixit an.
Etwas mehr Akkukapazität
Das neue, größere Display der Series 7 kommt iFixit zufolge mit einem einzelnen Flexkabel aus statt zuvor zwei, weil Apple den Touch-Sensor offenbar direkt in das OLED-Panel integriert hat – ähnlich wie auch schon beim iPhone 13. Die Akkukapazität legt nur minimal zu: In der kleineren Version, mit nun 41 Millimeter Seitenlänge, steckt eine 1,094-Wattstunden-Batterie statt der 1,024-Wh-Batterie in der Series 6. Noch geringer ist der Akkzuwachs beim größeren Modell: Von 1,17 Wattstunden (Series 6) steigt die Kapazität auf lediglich 1,189 Wattstunden. Apple verspricht allerdings auch keine längere Akkulaufzeit bei der Series 7, nur ein schnelleres Aufladen.
Für den modularen Aufbau gibt iFixit der Apple Watch eine 6 auf der eigenen bis 10 reichenden Reparaturskala – je höher der Wert, desto einfacher zu reparieren. Zudem lobt der Reparaturdienstleister, dass sich alle alten Armbänder, bis zurück zu den ersten Varianten aus dem Jahr 2015, weiter verwenden lassen. Es wäre aber zu begrüßen, wenn Apple Originalersatzteile und Anleitungen anbieten würde, so iFixit – und das Display nicht für jede Reparatur "entklebt" und anschließend wieder neu aufgeklebt werden müsste.
- Einen ausfĂĽhrlichen Test der Apple Watch Series 7 lesen Sie in Mac & i Heft 6/2021, das am 2. Dezember erscheint, sowie auf Heise+. Mac & i-Abonnenten erhalten den fertigen Test vorab per E-Mail als PDF.
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(lbe)