Apple Watch: Blutzuckermessung kommt voran – langsam

Bei den Sensoren seiner Computeruhr geht Apple stets langsam vor. Nun soll ein Glukosemesser für die Apple Watch eine wichtige interne Hürde genommen haben.

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User mit Apple Watch Ultra

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple geht recht behäbig vor, wenn es um den Einbau neuer Sensoren in der Apple Watch geht. Nun soll sich ein neuer Sensor, über den es bereits seit Jahren seit Jahren Gerüchte gibt, auf einem guten Weg befinden: Ein noninvasiver Glukosemesser. Das System befindet sich laut Angaben der Finanznachrichtenagentur Bloomberg nun im sogenannten Proof-of-Concept-Stadium. Das sei ein "großer Fortschritt" für den Konzern.

Die Phase bedeutet allerdings erst, dass Apple davon überzeugt ist, die Technik nutzerreif umsetzen zu können. Zuvor soll es hier teils erhebliche Zweifel gegeben haben. Derzeit arbeiteten Ingenieure laut Bloomberg an einem – noch sehr großen – Prototypen, den sich Versuchspersonen an den Bizeps schnallen können. Dies sei bereits eine Miniaturisierung: Zuvor musste man das System auf einen Tisch legen. Apple arbeitet an der Idee bereits seit mehr als zwölf Jahren, heißt es weiter – also bereits vor Veröffentlichung der Apple Watch im Jahr 2015. Ziel des Geheimprojekts mit Codenamen "E5" sei es, den Glukosegehalt im Blut einer Person zu messen, ohne in die Haut stechen zu müssen.

Eigentlich hatten Beobachter gedacht, dass Apple schneller vorankommt. Doch der Konzern sieht in dem neuen Sensor eine Art Mondlandungsprojekt, so komplex ist es offenbar. Apple will die Hardware laut Bloomberg so genau machen, dass sie nicht nur für Fitnessanwendungen hilft, sondern auch für Diabetiker geeignet ist. Hier ist jedoch ein Erkennungsniveau notwendig, das auch eine Zulassung durch Gesundheitsbehörden erlaubt.

Bis es zur tatsächlichen Umsetzung kommt, können laut dem Bericht jedoch noch Jahre vergehen. Konkurrenten wie die Medizintechnikunternehmen Abbott und Dexcom bieten zwar schon Dauermonitore an, diese werden aber in die Haut gesteckt und müssen alle zwei Wochen ausgetauscht werden. Apple setzt hingegen auf Siliziumphotonik über einen Messprozess namens optische Absorptionsspektroskopie. Dabei werden Laser verwendet, um Licht bestimmter Wellenlängen in einen Bereich unter der Haut zu senden, in dem sich interstitielle Flüssigkeit befindet – Substanzen, die aus den Kapillaren austreten - die von Glukose absorbiert werden können. Das Licht wird dann in einer Weise zum Sensor zurückreflektiert, die die Glukosekonzentration anzeigt. Ein Algorithmus bestimmt dann den Blutzuckerspiegel einer Person, schreibt Bloomberg.

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(bsc)