Apple bekommt Patent für eine Holodeck-Glühbirne

In den USA ist Apple ein Patent für eine aufsehenerregende Idee zugesprochen worden. Eine Glühbirne soll Mixed-Reality-Inhalte ohne Headset ermöglichen.

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Eine offene Hand hält eine leuchtende Glühbirne

(Bild: Dilok Klaisataporn/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Es erinnert ein wenig an die nötige Hardware für eine Art Mini-Holodeck: Apple ist in den USA ein Patent für eine Glühbirne zugesprochen worden, die Mixed-Reality-Inhalte auf Tische und Wände projizieren soll. Es würde das aktuelle Problem lösen, dass Träger von Mixed-Reality-Headsets wie der Vision Pro etwas Virtuelles sehen können, aber das Umfeld ausgeschlossen bleibt, sofern es nicht auch über Headsets verfügt. Die im Patent beschriebene Lösung würde es zumindest ermöglichen, dass das Umfeld eine 2D-Version der Inhalte anschauen kann.

Laut Patentanmeldung enthält die Glühbirne niedrig- und hochauflösende LED-Projektoren. Die niedrig aufgelösten Projektoren sollen eher für einfache Stimmungseffekte verwendet werden, während die hochauflösenden in der Lage sein sollen, ganze Benutzeroberflächen oder Videos in den Raum zu projizieren, sodass sie gemeinsam betrachtet werden können.

Positiver Nebeneffekt einer solchen Lampe sei, dass sie auch für den gewöhnlichen Einsatzzweck der Beleuchtung des Raumes verwendet werden könne. Vor allem aber würde sie dafür sorgen, dass die Isolation von Headset-Trägern ein Ende hätte. Apple hat zwar bei der Vision Pro mit der EyeSight-Funktion und dem Außendisplay Anstrengungen unternommen, diese Abgrenzung zu reduzieren. Trotzdem befinden sich Nutzer einer Vision Pro in einer anderen virtuellen Welt, die den Außenstehenden verborgen bleibt. Ein solches Projektions-System könnte Mixed Reality zum Gruppenerlebnis werden lassen.

Mit Blick auf jüngste Berichte über eine Smart-Home-Offensive Apples und die Erstveröffentlichung der Vision Pro in diesem Jahr würde eine solche Glühbirne sehr gut in eine mögliche weitere Strategie passen. Gleichwohl stellen sich viele Fragen zur technischen Realisierung und wie praxistauglich das Konzept wirklich ist, weil die Räume zweifellos abgedunkelt werden müssten.

Apples Beschreibungen lassen erkennen, dass eine solche Glühbirne in handelsüblichen Lichtfassungen passen könnte. Mittels Sensoren könnten Oberflächen und Personen erfasst werden, um die Projektionen möglichst realistisch zu gestalten. Die grundsätzliche Idee eines Projektor-Systems hat Apple bereits in früheren Patenten beschrieben. Der jetzt erteilte Ideenschutz ist die bislang detailreichste Variante einer solchen Lösung.

(mki)