Apple beschleunigt Mac Pro – und kündigt komplett neues modulares System an

Seit Dezember 2013 hat Apple seinen Top-Mac nicht mehr überholt, nun kommen beschleunigte Standardkonfigurationen. Noch wichtiger: Eine dritte Generation ist in Arbeit – für nächstes Jahr. Auch neue Displays soll es geben.

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Apple beschleunigt Mac Pro – und kündigt komplett neues modulares System an

Der Mac Pro ist angestaubt, nun gibt's einen Speed Bump.

(Bild: Apple)

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Inhaltsverzeichnis

Apple hat am Dienstag leicht überarbeitete Mac-Pro-Modelle vorgestellt. Die Baureihe war Ende 2013 auf den Markt gekommen und seither nicht verändert worden.

Die neuen Modelle sind reine Speedbump-Aktualisierungen beziehungsweise Umkonfigurierungen: Das 3000 US-Dollar teure Modell kommt nun mit Sechs-Kern- statt Vier-Kern-Xeon-CPUs, statt Dual-D300-Grafikkarten aus AMDs FirePro-Serie werden Dual-D500-GPUs ausgeliefert. Das 4000-Dollar-Modell bekommt Acht- statt Sechs-Kern-Xeons, die Dual-D500-GPU wird gegen eine Dual-D800-D700-Grafik ausgetauscht. Sonst ändert sich offenbar nichts: USB-C-Anschlüsse werden eben so wenig verbaut wie Thunderbolt 3, weshalb sich auch der von Apple vertriebene 5K-Bildschirm von LG nicht verwenden lässt. Euro-Preise lagen zunächst nicht vor.

[Update 04.04.17 15:02 Uhr:] Allein die D800-Grafik ist als Nachfolgerin der D700 für Apples Mac-Pro-Baureihe neu. Alle anderen Konfigurationen, die nun als Basisvarianten angeboten werden, konnten bereits konfiguriert werden. Nähere Details zur D800 hat Apple noch nicht verraten.

[2. Update 04.04.17 15:22 Uhr:] Apple gab gegenüber John Gruber an, die neuen Mac-Pro-Konfigurationen würden "diese Woche" erscheinen. Aktuell sind sie auf der Apple-Website noch nicht aufgetaucht.

[3. Update 04.04.17 15:26 Uhr:] Bei der "D800" handelt es sich um die D700, die Apple bereits anbietet – das zumindest berichten Mashable, Buzzfeed und TechCrunch. Somit hat Apple tatsächlich nur die Konfigurationen durcheinandergewirbelt und die Standardmodelle somit verbessert.

[4. Update 04.04.17 19:27 Uhr:] Apple hat soeben die deutschen Preise für die überarbeiteten Mac-Pro-Konfigurationen mitgeteilt. Der Mac Pro mit 3,5 GHz, Sechs-Kern-Xeon-E5, 16 GByte DDR3-ECC-RAM mit 1866 MHz, AMDs FirePro D500 in Dual-Konfiguration mit 3 GByte großem GDDR5-VRAM und einem 256 GByte großen PCIe-Flash-Modul kostet demnach 3.399 Euro. Die Acht-Kern-Variante mit 3-GHz-Xeon-E5, Dual-D700 mit 6 GByte (Flash und RAM unverändert) ist für 4.599 Euro zu haben. Im Apple Online Store ist derzeit nur die Sechs-Kern-Variante direkt verfügbar, einen Liefertermin für den großen Standard-Mac Pro nennt Apple noch nicht.

[5. Update 05.04.17 11:50 Uhr:] Apple hat auch die Aufpreispalette beim Mac Pro angepasst. So sind sowohl die Prozessoren mit mehr Kernen als auch die größeren Flash-Module kostengünstiger geworden. Die Dual-D300-GPU wurde aus dem Programm genommen. Für einen Xeon 2,7 GHz mit zwölf Kernen zahlt man nun als Aufpreis zum Einsteiger-Mac-Pro 2400 Euro, für den Xeon 3,0 GHz mit acht Kernen 960 Euro. 32 GByte RAM kosten 480 Euro mehr, 64 GByte RAM 1440 Euro zusätzlich. Das 512-GByte-PCIe-Flash-Modul ist für 240 Euro Aufpreis, die 1-TByte-Variante für 720 Euro mehr zu haben. Für die D700 mit 6 GByte VRAM verlangt Apple 240 Euro zusätzlich.

Zusammen mit der Speedbump-Ankündigung gab es von Apple auch eine Vorschau auf die kommende Mac-Pro-Generation – für das Unternehmen äußerst ungewöhnlich. Gegenüber dem gut vernetzten Apple-Blogger John Gruber kündigte der Konzern an, er werde demnächst einen "komplett neu gedachten" Mac Pro offerieren, der wieder ein modulares Design haben soll – die aktuelle Baureihe lässt sich nur per Thunderbolt 2 erweitern. Es soll dann wieder möglich werden, High-End-CPUs und große Grafikkarte zu verbauen, was die Aktualisierung der Maschinen durch Apple vereinfachen soll. Einen Termin nannte Apple nicht, in diesem Jahr wird es aber nichts mehr. "Wenn es eine Pause bei den Upgrades und Updates gegeben hat, dann entschuldigen wir uns dafür – was mit dem Mac Pro passiert ist – und wir werden mit etwas großartigem herauskommen, um ihn zu ersetzen", so Marketingchef Phil Schiller.

Gleichzeitig mit dem neuen Mac Pro sind auch endlich wieder Apple-Bildschirme geplant. Zuletzt hatte Apple diese Aufgabe an LG ausgelagert, mit dem Ultrafine 5K aber technischen Schiffbruch erlitten. Daneben stehen neue iMac-Modelle auf der Release-Liste, diese sollen noch in diesem Jahr verfügbar sein. Apple sieht sie mittlerweile als Profirechner. Der Mac mini ist laut Apple ebenfalls noch Teil der Produktlinie – auch wenn das Unternehmen ihn als Mischung aus Pro- und Consumer-Produkt sieht und keine Angaben machte, wie es hier weitergeht.

Mac Pro (7 Bilder)

Mit zwei Thunderbolt-Displays

Der Mac Pro ist hier vor zwei Thunderbolt-Displays zu sehen, die Bildschirme mit einer Diagonale von 27 Zoll haben.

(bsc)