Apple erbarmt sich: KI-Feature in macOS 12 Monterey auch für Intel-Macs
Eigentlich hatte Apple angekündigt, die Live-Text-Erkennung nur ARM-Maschinen zu gönnen. Eine neue macOS-12-Beta zeigt: Das geht auch mit Intel.
Apple wird offenbar weniger Funktionen in macOS 12 alias Monterey nur für Apple-Silicon-Maschinen anbieten. Eines der Highlight-Features des neuen Betriebssystem, die sogenannte Live-Text-Funktion, wird nun doch auch auf Intel-Macs verfügbar gemacht, die der Konzern nach wie vor verkauft. Das haben Betatester von macOS 12 entdeckt.
Erkennen und Kopieren
Live Text ermöglicht es, textliche Inhalte automatisch betriebssystemweit erkennen zu lassen, um sie dann weiter zu verarbeiten – etwa zu kopieren und in anderen Apps zu nutzen. Die Funktion ist auch Teil von iOS 15. Ursprünglich hatte das Unternehmen im Kleingedruckten zu mac OS 12 angegeben, dass Live Text einen Apple-Silicon-Mac benötigt – wohl auch, weil dessen M1-SoC eine eigene Neural-Engine-KI-Prozessoreinheit enthält, die die Texterkennung (OCR) beschleunigt. Wie sich nun herausstellt, lässt sich die Funktion aber auch problemlos auf Intel-Macs implementieren.
Die vierte Beta von Monterey hat Live Text einfach aktiviert. Auf Intel-Macs scheint die Funktion "on demand" zu arbeiten, glaubt der Apple-Autor Rene Ritchie. "Statt sie an die Apple Neural Engine zu geben, werden [die Inhalte] opportunistisch verarbeitet." Das sei deshalb einfacher, weil dem Mac die Live-Ansicht fehlt, die Apple im iPhone integriert hat. Hier ist "Live Text" wirklich "live" und in Echtzeit verfügbar.
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Spracherkennung und ein 3D-Globus
Weitere Funktionen, die Apple laut bisherigen Angaben nur ARM-Macs vorbehält, sind der neue interaktive 3D-Globus der Erde in Apple Maps fällt weg, ebenso wie die detaillierteren Karten, die es zunächst für London, New York, LA und San Francisco geben wird. Auch die erweiterte Text-to-Speech-Funktion in mehr Sprachen, darunter Dänisch, Norwegisch, Finnisch und Schwedisch, sollen ARM-only sein.
Ein weiteres Monterey-Highlight, die Diktierfunktion, die künftig komplett offline verwendet werden kann, funktioniert nach bisherigem Stand der Dinge auch nur auf ARM-Macs – ebenso wie die Möglichkeit, künftig nicht nur 60 Sekunden am Stück zu diktieren. Weiterhin will Apple den Portrait-Modus für FaceTime auf Intel-Maschinen streichen, mit dem sich der Hintergrund in Videos unscharf stellen lässt. All diese Funktionen klingen so, als ob sie sich auch problemlos auf Intel-Macs umsetzen lassen würden. Apple neigt dazu, neue Funktionen auch aus Marketinggründen nur neueren Geräten vorzubehalten. (bsc)