Apple erhöht Lobbydruck in Washington

Der iPhone-Hersteller hat einem Medienbericht zufolge seine Mannschaft in der US-Hauptstadt verstärkt. Firmenchef Cook stattete im Dezember zudem wichtigen Politikern einen persönlichen Besuch ab.

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook bei einer Anhörung zum Thema Steuern in Washington.

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Apple will seinen Einfluss auf die US-amerikanische Politik erhöhen. Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat der Konzern damit begonnen, seine Präsenz in Washington deutlich auszubauen. Dazu wurde das örtliche Büro mit mehr Mitarbeitern ausgestattet. Leiterin der Washingtoner Lobbyabteilung ist nun Amber Cottle, die früher als Chief of Staff beim mächtigen Finanzausschuss des US-Senats eine Schlüsselposition einnahm.

Apple-Boss Tim Cook stattet der US-Hauptstadt zudem nun häufiger Besuche ab. Im Dezember traf er wichtige Senatoren wie den Republikaner Orrin Hatch, der in diesem Jahr den Finanzausschuss des Senats übernimmt. Laut der Organisation OpenSecrets.org statteten Apple-Lobbyisten 2014 nicht nur dem Kongress einen Besuch ab, sondern auch dem Weißen Haus und 13 Ministerien und Behörden, darunter die Gesundheitsbehörde FDA und die Handelsaufsicht FTC.

Der Etat des iPhone-Herstellers für seinen Lobbyismus soll jedoch noch vergleichsweise klein sein. Zwischen Januar und September 2014 gab Apple nicht ganz 3 Millionen US-Dollar dafür aus. Zum Vergleich: Microsoft investierte das Doppelte, Google gar 13,7 Millionen.

Apple kämpft an mehreren Fronten um Einfluss auf die Politik. So soll die kommende Computeruhr Apple Watch Gesundheitsfunktionen enthalten, was – zumindest theoretisch – Regulierungsprobleme mit sich bringen könnte. Hinzu kommt der aktuelle Kampf um Datensicherheit und Datenschutz: US-Präsident Obama würde gerne in Apple-Geräte hineinschauen, die der Konzern selbst mittlerweile mit harter Verschlüsselung schützt. Tim Cook hatte im September eine große Datenschutzinitiative gestartet, bei der er unter anderem angab, dass Apple Behörden bei verschlüsselten iOS-Geräten nicht mehr helfen könne. (bsc)