Produktion in China statt USA: Apple möchte Zollerleichterungen beim neuen Mac Pro

Die Herstellung des Highend-Rechners soll von den USA nach China umziehen. Dennoch möchte der Konzern Ausnahmen von Trumps Importzöllen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 94 Kommentare lesen
Apple hofft auf Zollerleichterungen beim neuen Mac Pro

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat Verhandlungen mit den US-Behörden aufgenommen, um Strafzölle auf Komponenten des neuen Mac Pro zu verhindern. Die mindestens 6000 US-Dollar teure Profi-Maschine wird künftig nicht mehr in den USA hergestellt, sondern wie die meisten anderen Apple-Produkte auch in China. Mit dem Reich der Mitte befinden sich die Vereinigten Staaten seit Monaten in einem Handelskrieg – zuletzt wurden die Einfuhrgebühren nochmals erhöht.

Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg schreibt, möchte Apple verhindern, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf zentrale Mac-Pro-Komponenten sowie Zubehör zu bezahlen. Dazu gehören das Gehäuse aus Alu und Edelstahl, die Netzteile, verbaute Kabel, Platinen sowie Magic Mouse und Magic Trackpad samt USB-Kabeln zum Laden. Dies ist Anträgen an das Büro des US-Handelsrepräsentanten zu entnehmen, die den Mac Pro zwar konkret nicht erwähnen, aber dessen Spezifikationen enthalten. Selbst für die von Apple als Zusatzprodukt angebotenen Transportrollen des Mac Pro hätte Apple gerne eine Zollausnahme.

Apple erhofft sich, mit seinem Antrag Ausnahmen auf Strafzölle zu erfüllen, die die US-Regierung unter Präsident Donald Trump festgelegt hat. Diese sollen greifen, wenn Komponenten oder Produkte nur in China bezogen werden können und keine "strategische Wichtigkeit" für die chinesische Industriestrategie haben. Auch greifen Ausnahmen, wenn "schwere wirtschaftliche Schäden" drohen.

Ob der US-Handelsrepräsentant Apples Antrag stattgeben wird, ist völlig unklar. Einer gewissen Ironie würde dies nicht entbehren, da der Mac Pro der einzige aktuelle Rechner war, der in den USA – konkret: in Texas durch einen Auftragsfertiger – hergestellt wurde. Apple hat den Vertrag, der über sechs Jahre lief, allerdings nicht verlängert und will den Mac Pro künftig durch Quanta in der Nähe von Shanghai montieren lassen.

Der Mac Pro werde weiterhin in den USA "entworfen und entwickelt", hieß es von Apple, zudem setze man auch in den USA gebaute Komponenten ein. Die chinesische Endmontage wurde in einem Statement nur "als Teil des Produktionsprozesses" bezeichnet. Mit dem neuen Mac Pro rechnen Beobachter im Herbst.

(bsc)