Apple lässt wieder Piraten-Software in den App Store

Schon in der Vergangenheit waren problematische iPhone-Anwendungen bei Apples App Review "durchgerutscht". Nun kam es zu einem neuerlichen Fall.

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App Store auf einem iPhone

App Store auf einem iPhone: Eigentlich sollte Apples App-Review die Augen aufhalten. Eigentlich.

(Bild: Antlii / Shutterstock.com)

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Eigentlich sorgt Apples hauseigene Kontrollabteilung dafür, dass Anwendungen, die über die jeweiligen Geräte-App-Stores vertrieben werden, keine Sicherheitslücken reißen oder etwas Illegales tun. Dafür unter anderem geben Entwickler eine Provision von bis zu 30 Prozent an den iPhone-Hersteller ab. Doch schon in der Vergangenheit rutschte dem sogenannten App Review Einiges durch. Nun ist es erneut zu einem solchen Fall gekommen.

Wie die IT-Nachrichtenseite The Verge berichtet, wurde eine "Produktivitäts-App" namens Univer Notes, mit der man angeblich "alle Events des Tages speichern sowie seine Zeit planen" können soll, mit illegalen Streamingroutinen versehen. Dank Geoweiche ließ sich die Funktion allerdings nur in Ländern außerhalb der USA, darunter Kanada, die Niederlande und Frankreich, aktivieren. Zu finden waren unter anderem der zweite Teil von "Joker", "Venom: The Last Dance" sowie "Terrifier 3". Zielgruppe waren offenbar Personen französischer Sprache, so waren die Optionen innerhalb der App entsprechend gelabelt und die Filme liefen mit französischen Untertiteln.

Nach einer Anfrage von The Verge, auf die Apple zunächst nicht reagierte, wurde "Univer Note" nach einigen Tagen entfernt. In den App-Store-Charts war die Anwendung zuvor weit nach oben gekommen – so war sie in der US-Hitliste bei den kostenlosen iPad-Apps zwischenzeitlich auf Platz 1, nachdem sich die Information verbreitet hatte. Unter Android existiert eine App gleichen Namens auf GitHub sowie als APK weiter – ob es sich hierbei um dasselbe Programm handelt, blieb zunächst unklar.

Apple rutscht eine Piraterie-App nicht zum ersten Mal durch das App Review. So wurde im August eine Anwendung verbreitet, die entsprechenden Code nachladen konnte, ohne dass Apple das vorab feststellte. Dazu kam React Native zum Einsatz.

Bei "Univer Note" wäre Apple wohl deutlich einfacher an den eigentlichen Sinn der App gelangt, hätte das App Review andere Regionen durchgespielt. Allerdings ist mangels Stellungnahme unklar, warum genau die App durchrutschen konnte. Zuletzt war auch eine App mit Piraterie-Inhalten in den App Store gelangt, die sich als Sehtestwerkzeug ausgab. Apple nahm sie erst aus dem App Store, nachdem es zu Presseberichten gekommen war – ähnlich wie nun bei "Univer Note".

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(bsc)