Apple macht erneut Milliardenschulden

Um Aktienrückkäufe und Dividenden zu finanzieren, nimmt Apple über 5 Milliarden US-Dollar auf. Der Börsenwert nähert sich zwei Billionen.

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Apple macht erneut Milliardenschulden

(Bild: Sukrita Rungroj/Shutterstock.com)

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Apple ist erneut zu Investoren gegangen, um milliardenschwere Anleihen zu begeben. Diesmal haben die Bonds einen Gesamtwert von insgesamt 5,5 Milliarden US-Dollar. Der Schuldenverkauf wurde in der vergangenen Woche erfolgreich durchgeführt und erlaubte es dem umsatzstarken Konzern, hervorragende Zinsen mitzunehmen.

Ein 40 Jahre laufendes Papier liegt nur 118 Basispunkte über US-Bundesanleihen – signifikant weniger als die zuvor angedachten 135 Basispunkte, wie ein mit den Verhandlungen vertrauter Experte gegenüber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg verriet. Apple kommt damit deutlich billiger weg als der E-Commerce-Riese Amazon, der kürzlich 130 Basispunkte über US-Bundesanleihen erzielte. Nur Google gelang mit 108 Basispunkten ein noch besserer Deal.

Der Markt ist gegenüber Schulden großer Technikfirmen, die die Corona-Krise bislang gut durchgestanden haben, sehr offen. Apple nutzt die Anleihen vor allem, um Aktien zurückzukaufen sowie Dividenden zu zahlen – die Zinsen darf der Konzern absetzen. Daneben kann das Geld auch für "grundlegende Geschäftszwecke" verwendet werden, etwa den Aufkauf anderer Unternehmen oder das Tagesgeschäft. JPMorgan, Barclays und Goldman Sachs waren Apples Banker. Erst im Mai hatte Apple 8,5 Milliarden Dollar an Anleihen begeben.

Apple hatte im Juni-Quartal erneut Rekordzahlen vermeldet – fast 60 Milliarden Dollar Umsatz bei einem Gewinn von 11,25 Milliarden. Die Apple-Aktie stürmt seither in Richtung einer Marktkapitalisierung von 2 Billionen Dollar – am Freitag waren 1,97 Billionen erreicht, der Kurs war nahezu unverändert. Apple hatte außerdem einen Stock Split angekündigt – so erhalten Bestandsaktionäre pro alter Aktie vier neue. Damit will der Konzern den Erwerb einzelner Anteilsscheine günstiger machen. (bsc)